BERENBERG MAKRO
Nach der globalen Finanzkrise war eine ganze Dekade geprägt von außergewöhnlich niedrigen Inflationsraten. Im Durchschnitt stiegen die Preise in den Jahren 2010 bis 2020 nur um rund 1,25 % pro Jahr. Die Preise waren in dieser Zeit also sehr stabil, schließlich verstand die Europäische Zentralbank (EZB) damals unter Preisstabilität eine Inflationsrate von „unter, aber nahe 2 %“. Im Laufe der Jahre verschwand die Gefahr einer Inflation immer mehr aus dem Bewusstsein vieler Bürger. Das lag wohl auch daran, dass die Inflationsbeschwörungen einiger Ökonomen und Börsianer nach der Finanzkrise nicht aufgingen. Die Zentralbanken hatten mit einer aggressiven Geldpolitik auf die Finanzkrise reagiert und viel Geld in die Kapitalmärkte und die Wirtschaft gepumpt, um die Konjunktur wieder anzukurbeln. Für viele Beobachter galt eine kräftige Inflation deshalb als ausgemachte Sache. Allerdings blieb der große Preisauftrieb aus und die Warnungen vor einer möglichen Inflation gerieten in Vergessenheit. Doch dann kam das Jahr 2021. Seit dem Jahreswechsel 2020/21 ist die deutsche Inflationsrate von unter 0 auf 8,7 % im Mai 2022 (Vorjahresvergleich, gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex) hochgeschossen. Wie lässt sich diese Preisdynamik erklären, die von den Notenbanken und von den meisten Prognostikern unterschätzt wurde?
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| Dr. Jörn Quitzau [email protected]
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| BERENBERG Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG Neuer Jungfernstieg 20 20354 Hamburg
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