Ursula von der Leyen will die EU in Zeiten multipler Bedrohungen krisenfester machen. Ratschläge holt sie sich von den resilienten Finnen, deren Ex-Präsident Sauli Niinistö am Mittwoch Empfehlungen für eine bessere Vorbereitung der EU auf Katastrophen aller Art vorlegen will. Die Kommissionspräsidentin greift derzeit gerne zum Mittel des Berichts, um die Agenda zu bestimmen. Zu Binnenmarkt und Wettbewerbsfähigkeit hatten bereits ehemalige italienische Ministerpräsidenten Reports vorgelegt. Während der nationale Zusammenhang zu den Wirtschaftsthemen in diesen Fällen etwas ominös blieb, ist er bei Niinistös Bericht glasklar. Der dreht sich um den Modebegriff Preparedness, welcher vor allem nach Russlands Angriff auf die Ukraine Momentum gewann. Hier hat Finnland, das eine 1340 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, einzigartige kulturelle Expertise entwickelt, die auch aus dem Widerstand gegen die Sowjetunion erwachsen ist und nach 1990 nicht zurückgefahren, sondern modernisiert wurde. Gesamtgesellschaftlich gedachte Resilienz gegen Militärangriffe oder Naturkatastrophen umfasst für die Finnen alles von einem anschlussfähigen Wehrdienst über Medienkompetenz bis zur Aufrechterhaltung der Wasserversorgung im Notfall. Wie sich das in Niinistös Report niederschlägt, ist noch unklar, denn Brüssel-untypisch hält man sich bedeckt. Was vorab bekannt wurde und alle Hintergründe, finden Sie hier. |