Laden...
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 10.07.2020 | Bedeckt und regnerisch bei max. 23°C.. | ||
+ Probebetrieb am BER musste abgebrochen werden + Polizei rückt mit 200 Einsatzkräften in der Rigaer Straße an + SPD und Grüne wollen Mohrenstraße nach Anton Wilhelm Amo umbenennen + |
von Felix Hackenbruch |
|
Der Kampf um ein paar besetzte Häuser in der Rigaer Straße scheint dagegen niemals zu enden. Am Donnerstag rückte die Polizei mal wieder mit 200 Einsatzkräften an, sperrte Straßenzüge und schickte einen Helikopter in die Luft. „Einzelne Wohnungen“ seien durchsucht worden, diese stehen laut Polizei „im Zusammenhang mit begangenen Straftaten“. Offenbar geht es um einen Zwischenfall im Januar als ein Polizist mit einem Laserpointer angestrahlt und verletzt worden war. Gegen die Durchsuchung wehrten sich die Linksautonomen und warfen Eier, Farbe, Feuerwerk und Getränkekartons auf die Beamten. Am Ende wurde niemand festgenommen, aber Unterlagen und Pyrotechnik sichergestellt. Gewohnter Ausnahmezustand, was auch der neuste Verfassungsschutzbericht belegt: Nirgends in Deutschland gibt es – sowohl in absoluten, wie auch relativen Zahlen – mehr Gewalttaten durch Linksextremisten als in Berlin (205). Auf der anderen Seite sieht es nicht besser aus: 150 Gewalttaten wurden Rechtsextremisten zugeordnet, nur das deutlich größere Nordrhein-Westfalen hatte mehr (158). | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
Um die Mohrenstraße wird weiter heftig gestritten. „Nach dem heutigen Demokratieverständnis ist der bestehende Name der Mohrenstraße belastet und schadet dem Ansehen Berlins. Wir fordern daher die Umbenennung der Straße und den Prozess zur Umbenennung unverzüglich zu starten“, teilte die SPD-Mitte mit und sprach sich für Anton Wilhelm Amo, den ersten Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland aus. Moment, wer ist nochmal stärkste Kraft in der BVV-Mitte? Kleiner Tipp, fängt mit S an und hört mit PD auf. Für Amo als Namenspaten der U-Bahnstation sprechen sich auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Daniel Wesener und Sebastian Walter, Vize-Fraktionschef der Grünen, in einem Brief an den Vorstand der BVG aus: „Er tilgt die die koloniale Historie des Ortes nicht, sondern kehrt diese zugunsten der Opfer des Kolonialismus quasi um.“ Moment, wer ist nochmal Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrates? Kleiner Tipp, fängt mit P an und hört mit op auf. | |||||
|
Vom Tisch scheint erst einmal der ursprüngliche Vorschlag der BVG, den Bahnhof nach dem russischen Komponisten Michail Glinka zu benennen, dem dort bereits eine Straße gewidmet ist. Zu antisemitisch sei sein Werk, finden Kritiker. Seine Ur-Ur-Enkelin, die Berliner Künstlerin Miriam Glinka, sagt im Tagesspiegel-Interview: „Ich habe davon noch nie etwas gehört, aber ich bin auch kein Glinka-Experte. Wenn es zutrifft, dass er ein Antisemit war, sollte man den U-Bahnhof nicht nach meinem Ur-Ur-Großvater benennen.“ Außerdem findet sie, dass Menschen generell keine Statuen gewidmet werden sollten und, dass „viele Künstler privat Schweine“ sind. | |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
„Erzähl mal weiter“ – gemeinsam mit Berliner AutorInnen und Ihnen wollen wir während der Sommerferien Fortsetzungsgeschichten schaffen. Die zweite beendet heute Annett Gröschner (die vorherigen Parts lesen Sie hier). Destination Von Annett Gröschner, Jan-Gunnar Franke, Manfred Füger und Gerda Klehr Das ist doch Stefan!... Bei näherem Hinsehen ist es nicht Stefan, aber Corinna überkommt ein ungutes Gefühl. Es passiert ihr häufig, dass sie eine Person, die sie schon lange aus den Augen verloren hat, im Stadtbild zu erkennen meint, meist irrtümlich. Oft läuft ihr dieser Mensch dann aber ein paar Tage später wirklich über den Weg. Sie sieht vor ihrem inneren Auge Stefan im Flieger rein zufällig neben ihren Töchtern sitzen. Samirah, die völlig unbegabt im Misstrauischsein ist, hat ihm gerade ihre Familiengeschichte auseinanderklamüstert, mit dem Höhepunkt des Fluges zum Geburtstag der Großmutter väterlicherseits nach Beirut, ohne die Schule zu informieren, „typisch unsere Mutter“, dann der plötzliche Lockdown als Höhepunkt der Erzählung, bis Stefan beim Weiterplaudern irgendwann auf Karolinenhof kommt und Lina, ihre große Schwester, reingrätscht und sagt: „Unsere Mutter hatte mal einen Freund da. Der hieß Stefan, kennen Sie den?“ Sicher hat er sich nach der Landung ihrer Kinder angenommen und ist, weil sie mal wieder versagt, das war ja schon vor zwanzig Jahren nicht anders, auf dem Weg zu ihrer Mutter nach Köpenick, die Nummer kennt der Pedant sicher noch auswendig. Erst hört Corinna die Meldung im Radio vorne beim Busfahrer nur mit halbem Ohr, beim Wort BER wird sie hellhörig: „… kam es am ersten Tag des regulären Betriebs zu einem umfassenden Computerausfall, der bis zum späten Abend nicht behoben werden konnte. Am Abend erwartete Flugzeuge wurden auf den Leipziger Flughafen umgeleitet.“ Corinna atmet auf. „Kann ich mal Ihr Handy benutzen?“ Hier geht es kommende Woche mit der nächsten Geschichte weiter – dann mit Paul Bokowski. | |||||
|
|
|
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||||
|
| |||||
|
| |||
| |||
Tagesspiegel Podcast Agenda In der neuen Folge des Podcast Agenda vom Tagesspiegel Verlag spricht Philipp Eins mit Dr. med. Matthias Suermondt von Sanofi Aventis über die spezielle Eigenschaften des Corona-Virus, Unsicherheiten bei der Impfstoffentwicklung und die Grippeschutzimpfung als die wichtigste präventive Konsequenz aus der Covid-19 Krise. Jetzt reinhören! | |||
|
| |||||
|
| |||||
| |||||
| |||
|
| ||||||
| ||||||
|
| |||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
|
| ||||
|
| ||||||
| ||||||
| ||||||
| ||||
| ||||
| ||||
| |||||
|
| ||||||
|
| |||||
|
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Laden...
Laden...