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16.04.2024
 
Liebe Leserinnen und Leser,

jeder Mensch empfindet Schmerz anders. Wie intensiv dieser ist, wird gerne mit einer Skala von 0 bis 10 abgefragt, wobei die Zehn der schlimmste vorstellbare Schmerz ist. Prof. Dr. Jonas Tesarz, Oberarzt an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Uniklinikum Heidelberg geht dem Leiden nach, das durch Schmerz entsteht. Denn Schmerz ist komplex. Ob ein Mensch leidet, hängt nicht von der empfundenen Schmerz-Stärke ab. „Die Behandlung wird schlechter funktionieren, wenn eine Patientin, die vor allem unter den sozialen Folgen ihres Schmerzes leidet, nur auf körperlicher Ebene behandelt wird“, erklärt Tesarz im Interview. In seiner nächsten Studie möchte er Instrumente entwickeln, die standardisiert Schmerz und Leid erfassen.
 
Die Gefühle von anderen zu erkennen, fällt Menschen mit Autismus schwer. Mühevoll lernen viele daher, sich so zu verhalten, als wären sie neurotypisch ­­­– also „normal“. Sie studieren soziale Regeln für die Situationen ein, die andere intuitiv meistern können. Dieses sogenannte Masking ist sehr anstrengend. Deshalb legte Karina, die von hochfunktionalem Autismus betroffen ist, vor einigen Jahren ihre Maske ab und krempelte ihr Leben komplett um. „Bis dahin war es für mich normal, dass es mir schlecht geht“, erzählt die heute 54-Jährige. Seit sie im Einklang mit sich selbst ist, kann sie sich eingestehen, dass sie schon immer auf Frauen stand. Auf der digitalen Vermittlungs-Plattform gleichklang.de, die sich an Menschen mit besonderen Merkmalen richtet, lernt Karina 2020 ihre neue Partnerin Sheila kennen. „Karinas erste Frage war, ob ich Marzipan und Rosinen gut finde“, erinnert sich Sheila, die zwar nicht von Autismus betroffen ist, aber schon immer das Gefühl hatte, nicht richtig dazuzugehören. Lesen Sie weiter, wie die beiden Frauen ihr Leben gestalten.
 
Eine Beziehung zwischen Menschen mit und ohne Autismus kann gut funktionieren, so wie bei Karina und Sheila. Aber bei jedem Kennenlernen einer potentiellen Partnerin oder eines Partners kann es typische Alarmzeichen geben, dass eine Beziehung schwierig oder gar toxisch werden könnte. Beispielsweise, wenn das Gegenüber die eigenen Hobbys, Freunde oder Arbeit schlecht redet, ist es keine Basis für eine gesunde Partnerschaft auf Augenhöhe. Welche weiteren Red Flags es gibt und wie damit umzugehen ist, steht in diesem Artikel.
 
Achten Sie gut auf sich,
Ihre
Liubov Bolshukhina

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Keine Tabus
 
Ich hatte eine Herz-OP und habe jetzt Erektionsprobleme. Liegt das an der OP?
 
  
Antwort von Prof. Dr. Ulrich Laufs, Kardiologe in Leipzig:

Streng genommen, nein. Eine Herz-OP soll generell das Leben der Patienten verbessern, auch deren Sexualität. Wer zum Beispiel eine Bypass-Operation benötigt, hat oft auch im übrigen Körper Durchblutungsstörungen – etwa im Penis. Das kann zu Erektionsproblemen führen. Deshalb sollten die Ursachen für Gefäßerkrankungen gut behandelt werden: zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes oder schlechte Cholesterinwerte. Das Rauchen unterlässt man besser ebenfalls.
Auch die Psyche spielt mit: Patienten sowie Partnerinnen und Partner machen sich nach einer OP oft Sorgen um die Gesundheit oder das Sexleben. Hier hilft es, miteinander zu reden. Manche haben Angst, ihr Herz beim Sex zu überfordern. Das braucht man in der Regel aber nicht zu befürchten. Als grobe Faustregel gilt: Wer problemlos zwei Etagen Treppen steigt, kann ohne Angst Sex haben. Regelmäßige Bewegung, zum Beispiel schnelles Spazieren, senkt das Risiko weiter und kann Erektionen verbessern. Eventuell können rezeptpflichtige Medikamente für Erektionsprobleme verschrieben werden. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Vor allem auch, wenn Sie länger als drei Monate nach der OP antriebslos und traurig sind. Dann braucht es vielleicht professionelle Hilfe. Erfahrungsgemäß ist das Sexleben aber einige Zeit nach der OP besser als vorher.
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