Liebe Leserinnen und Leser,
jeder Mensch empfindet Schmerz anders. Wie intensiv dieser ist, wird gerne mit einer Skala von 0 bis 10 abgefragt, wobei die Zehn der schlimmste vorstellbare Schmerz ist. Prof. Dr. Jonas Tesarz, Oberarzt an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Uniklinikum Heidelberg geht dem Leiden nach, das durch Schmerz entsteht. Denn Schmerz ist komplex. Ob ein Mensch leidet, hängt nicht von der empfundenen Schmerz-Stärke ab. „Die Behandlung wird schlechter funktionieren, wenn eine Patientin, die vor allem unter den sozialen Folgen ihres Schmerzes leidet, nur auf körperlicher Ebene behandelt wird“, erklärt Tesarz im Interview. In seiner nächsten Studie möchte er Instrumente entwickeln, die standardisiert
Schmerz und Leid erfassen.
Die Gefühle von anderen zu erkennen, fällt Menschen mit Autismus schwer. Mühevoll lernen viele daher, sich so zu verhalten, als wären sie neurotypisch – also „normal“. Sie studieren soziale Regeln für die Situationen ein, die andere intuitiv meistern können. Dieses sogenannte Masking ist sehr anstrengend. Deshalb legte Karina, die von hochfunktionalem Autismus betroffen ist, vor einigen Jahren ihre Maske ab und krempelte ihr Leben komplett um. „Bis dahin war es für mich normal, dass es mir schlecht geht“, erzählt die heute 54-Jährige. Seit sie im Einklang mit sich selbst ist, kann sie sich eingestehen, dass sie schon immer auf Frauen stand. Auf der digitalen Vermittlungs-Plattform
gleichklang.de, die sich an Menschen mit besonderen Merkmalen richtet, lernt Karina 2020 ihre neue Partnerin Sheila kennen. „Karinas erste Frage war, ob ich Marzipan und Rosinen gut finde“, erinnert sich Sheila, die zwar nicht von Autismus betroffen ist, aber schon immer das Gefühl hatte, nicht richtig dazuzugehören.
Lesen Sie weiter, wie die beiden Frauen ihr Leben gestalten.
Eine Beziehung zwischen Menschen mit und ohne Autismus kann gut funktionieren, so wie bei Karina und Sheila. Aber bei jedem Kennenlernen einer potentiellen Partnerin oder eines Partners kann es typische Alarmzeichen geben, dass eine Beziehung schwierig oder gar toxisch werden könnte. Beispielsweise, wenn das Gegenüber die eigenen Hobbys, Freunde oder Arbeit schlecht redet, ist es keine Basis für eine gesunde Partnerschaft auf Augenhöhe. Welche weiteren
Red Flags es gibt und wie damit umzugehen ist, steht in diesem Artikel.
Achten Sie gut auf sich,