Liebe Leserinnen und Leser,
selbst gesunde Menschen machen ihre Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem – mal sind die besser, mal schlechter. Vielleicht merken wir uns vor allem das Negative, die überfüllte Notaufnahme, die überarbeitete Stationsärztin, die kaum Zeit für ein Angehörigengespräch hat, die lange Wartezeit auf einen MRT-Termin. Und ziehen daraus unsere persönlichen Schlüsse.
Doch wie steht unser Gesundheitssystem denn im internationalen Vergleich da? Untersucht hat das Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der Technischen Universität Berlin. Er bescheinigt unserem Gesundheitssystem unter anderem, dass es einen „guten Zugang“ zu medizinischen Leistungen bietet. Er sagt aber auch: „Bei uns wird viel gemacht, aber der relative Nutzen davon ist gering.“ Busse führt das zum Beispiel auf eine „regelrecht überbordende“ stationäre Versorgung zurück. In Deutschland werde fast jeder zweite Mensch, der in die Notaufnahme kommt, stationär aufgenommen – in Dänemark sei es nur jeder fünfte.
Welche Probleme sich daraus für die Qualität der Behandlung ergeben und was zu tun ist, um das Gesundheitssystem effizienter zu machen, erklärt er im Interview. Ein spannendes Gespräch zur Versorgung von Pflegebedürftigen hat meine Kollegin Laura Patz geführt. Sie hat mit Hannah Burgmeier gesprochen: Die ist Co-Gründerin eines ambulanten Pflegedienstes, der explizit die Themen Sexualität und geschlechtliche Vielfalt mitdenken will. Wie den Mitarbeitenden das im Pflegealltag gelingt, welches „sexuelle Potential“ sie im Alter sieht und wie sich andere Pflegeanbieter weiterentwickeln könnten, lesen Sie
hier.
Zum Schmunzeln hat mich die Kolumne meiner Kollegin Sonja Gibis gebracht: Darin interviewt sie Gegenstände, ohne die Ärztin oder Apotheker nicht arbeiten könnten. Aktueller Gast ist ein selbstbewusstes Glas Wasser:
„Auch Sie, wie Sie hier sitzen, wären ohne mich ein armseliges Häuflein, staubtrocken und leblos.“ Wünscht eine erfrischend-informative Lektüre: