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+Innensenator will Ex-Besetzer loswerden+AfD-Besuchergruppe fliegt aus KZ-Gedenkstätte+Karriereschritte bei BER, Justiz und CDU-Fraktion+
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von Lorenz Maroldt

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Freitag, 31.8.2018 | Der Freitag verläuft sonnig bei 21 °C, das Wochenende wird zwar durchwachsen, bei 26 °C am Sonntag aber wieder wärmer.

Guten Morgen,

am BER ist nicht nur eine Schraube locker (CP von gestern), sondern auch ein Stühlchen frei – und das bleibt auch so: Der Aufsichtsrat wird heute keinen 4. Geschäftsführer berufen. FBB-Chef Lütke Daldrup fand wieder nicht genug Freunde für seinen Wunsch, Carsten Wilmsen (bisher Flughafen München) ins obere Management zu befördern, Chefaufseher Bretschneider zieht seine Vorlage zurück. Damit ist die Operation zum zweiten Mal gescheitert – aber Wilmsen kommt jetzt doch: als Technikchef und Nachfolger des üppig abgefundenen Jörg Marks. Nachtrag zu gestern: Finanz-GF Heike Fölster bestreitet den Satz, der beste Weg zu Geld für den BER sei Steuergeld – und außerdem ist er bereits im Frühsommer gefallen.

Das war kein guter Tag für Innensenator Geisel – was sollte er bloß zuerst dementieren: dass er ein Disziplinarverfahren gegen seine damalige Polizeivizepräsidentin Koppers mit einem Trick verhindert hat, damit sie Generalstaatsanwältin werden kann, wie die „Abendschau“ meldet? Oder dass Verfassungsschutzchef Maaßen ihn davon überzeugen wollte, die Existenz eines V-Manns im Umfeld des Breitscheidplatz-Attentäters zu verschweigen, wie „Kontraste“ und „Morgenpost“ berichten? Zunächst wurden die „unterstellten Mutmaßungen“ im Fall Amri zurückgewiesen; später twitterte Geisel-Sprecher Martin Pallgen dann: „Für heute Abend halten wir erst mal fest: Ein Innensenator trickst nicht.“

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Zwischen den Koalitionspartnern schwelt ein Konflikt über den Umgang mit den Ex-Besetzern der Gerhart-Hauptmann-Schule: Das BA Friedrichshain-Kreuzberg hat die Finanzierung der Heimplätze für die Geflüchteten noch einmal bis Ende September verlängert – eigentlich wäre heute Schluss gewesen, sie hätten keine Adresse mehr gehabt, an die z.B. Aufforderungen zur Ausreise geschickt werden können (CP von gestern). Die Grünen werfen Sozialsenatorin Breitenbach vor, sie wolle sich „sauber halten“ und betreibe in der unklaren Lage ein „Schwarzes-Peter-Spiel“, die Linken sind (wie die Grünen) verärgert über Innensenator Geisel, der entgegen der Koalitionsvereinbarung unabgestimmt fünf der Ex-Besetzer abschieben will, denen er schwere Gewalttaten vorwirft.

Die CDU-Fraktion sortiert sich neu: Am Montag will der Vorstand um Burkhard Dregger ein paar Personalien glattziehen. Veränderungen wird es bei den Parlamentarischen Geschäftsführern geben – von denen hat die Union mehr als andere (3), was den Spielraum erhöht. So kann Generalsekretär Stefan Evers 1. PGF werden und die bisherige Nr.1 Heiko Melzer trotzdem weitermachen. Bleibt die Frage, wer Platz macht. Ich tippe auf Sven Rissmann – Rechtsanwalt ist ja auch ein schöner Beruf.

Zu Gast: Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam
Erleben Sie auch in diesem Jahr den außergewöhnlichen und unverkennbaren Klang des Royal Concertgebouw Orchestra beim Musikfest Berlin! Am 4. September tritt Manfred Honeck ans Pult der Amsterdamer. In der Philharmonie dirigiert er dann Bruckners Symphonie Nr. 3 d-Moll und stellt ihr als Kontrast Werke von Anton Webern und Alban Berg gegenüber. Infos & Tickets

Kleiner Ausflug in die Journalistenschule, heute: die Nachricht.
„Sarrazin hat kein Buch geschrieben“: Das wäre eine Nachricht (ist aber nicht sehr wahrscheinlich). „Sarrazin hat ein neues Buch geschrieben“: keine Nachricht (siehe auch: „Hund beißt Mann“ vs. „Mann beißt Hund“). Aber vielleicht eine Geschichte: Die „SZ“ zählte bei der Lektüre ungefähr so viele sachliche Fehler wie Seiten, Fazit: „Deutschland braucht dieses Werk so dringend wie einen Ebola-Ausbruch.“

So, wie schaffen wir jetzt bloß den Sprung zur AfD… ach na klar: Parteichef Meuthen trägt dem traurigen Westend-Einzelgänger die Mitgliedschaft an (die SPD will den Ex-Finanzsenator ja wieder mal loswerden). Und da wir gerade bei der Alternative für Sarrazin sind: Eine AfD-Besuchergruppe aus dem Wahlkreis von Fraktionschefin Weidel ist aus der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen geflogen – wegen antisemitischer und revisionistischer Äußerungen. Es kommentiert Weidels Co-Vorsitzender Gauland: „Nur ein Fliegenschiss.“

Bis zu $360,000 für Startups, NGOs & Künstler
Die WeWork Creator Awards kommen nach Berlin! WeWork zeichnet Künstler, NGOs und junge Unternehmen aus allen Branchen für besonderen Ideen aus. Bewirb dich online und sichere dir eine Chance auf bis zu $360.000!
we.co/tagesspiegel

In Berlin gibt’s ja nichts, was es nicht gibt – aber dass dazu auch das Verschwinden einer Insel gehört, darauf hätte ich nicht gewettet: In aller Ruhe ließ der Eigner des Schmöckwitzer Rotsch-Hafens ein solches Eiland wegbaggern, es war ihm im Weg, das Umweltamt sah zu. Die Erklärung des AfD-Stadtrats Bernd Geschanowski ist dagegen wieder typisch Berlin: Für eine Kontrolle solcher eigenmächtigen Uferbauarbeiten (wie z.B. auch illegale Stege) „haben wir nicht genug Personal“ (was in diesem Fall Quatsch ist), der alarmierten Mitarbeiterin sei „der Zutritt auf ein Privatgelände verboten“ (was in jedem Fall Quatsch ist) und „wir können nur nachgelagert agieren, weil viele Infos und Handlungsspielräume auf Senatsebene sind“ (Schuld sind immer die anderen). Besonders blöd: Gerne würde man den Stadtrat auf eine Insel verbannen, aber…(siehe oben).

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Bäder-Chef Andreas Scholz-Fleischmann klettert aus dem Becken – per Mail teilt er mit: Mitte April zieht er den Stöpsel, sein Vertrag läuft aus, verlängern will er nicht. Das verkorkste Bäderkonzept soll dann wer anders ausbaden.
Jetzt ist‘s amtlich – Berlins aufregendster Abenteuerspielplatz ist der im Volkspark Humboldthain: Gestern wurde hier eine 2 Meter lange und 9 Kilo schwere Würgeschlange Marke „Boa Constrictor“ verhaftet (hier zu sehen). Der Aufenthalt ist solchen Tieren in Berlin übrigens verboten – aber woher sollen sie das auch wissen (steht ja auf keinem Schild).
Allerdings steht ja auch auf keinem Schild, dass am Arminplatz-Spielplatz (Pankow) keine Reißzwecken, Nähnadeln und Rasierklingen ausgelegt werden dürfen – gemacht wird‘s trotzdem, „von einem Kinderhasser“, wie Stadtrat Kuhn vermutet.
Erfolg für Finanzsenator Matthias Kollatz: Knapp 20 % der Versorgungsrücklage (184,6 Mio) investierte das Land in Aktien des Nachhaltigkeitsindex BENEXX – der Renditevorteil gegenüber der Benchmark sonstiger Anlagen liegt bei sauberen 4,60 % (Kursindex) bzw. 4,97 % (Performanceindex). Mit anderen Worten: In Berlin wächst grünes Geld an den Bäumen. (Q: Anfrage MdA Georg P. Kössler, Antwort Margaretha Sudhof)

Tagesspiegel IFA-Gewinnspiel 2018
Freuen Sie sich lautstark auf das anstehende Wochenende mit den Ultima 40 Standlautsprechern von TEUFEL. Heutiger Tagespreis beim IFA-Gewinnspiel.
Am Wochenende verlosen wir zudem den Gesichtsprofi VisaCare Prestige von PHILIPS sowie ein MEDISANA Gesundheits-Set für echte Wohlfühltage.

In einem Brief an den Regierenden Bürgermeister plädieren Prominente, Kulturmacher und ehemalige DDR-Bürgerrechtler, darunter Marianne Birthler, André Schmitz, Rainer E. Klemke, Thomas Krüger u.a., für den Bau eines Museums am Checkpoint Charlie – im Einvernehmen mit dem Investor Trockland. Eine Wahrnehmung des Vorkaufsrechts entziehe dem Land Mittel in dreistelliger Millionenhöhe.
Gute Frage des FDP-MdA Bernd Schlömer: „Ist das Land Berlin im Besitz von Kryptowährungen?“ Und tatsächlich: „Die Staatsanwaltschaft Berlin verfügt über Bitcoins (BTC), die im Rahmen der Vermögensabschöpfung bei einem Strafverfahren wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln im Darknet eingezogen worden sind.“ Der Wert der Landes-BTC schwankt stark, zurzeit liegt er bei etwa 380.000 Euro. Damit lässt sich ein halber Tag Baustelle BER betreiben (für Neuberliner: Der BER ist Berlins Krypto-Flughafen).
Ansonsten klappt das mit der Vollstreckung sichergestellter Verbrechensgelder nicht so gut: Von 19 Millionen Euro blieb im vergangenen Jahr gerade mal 1 Million übrig. Die Erklärung dafür laut Staatsanwaltschaft: „Unsere Rechtspfleger wissen überhaupt nicht, wie das geht.“ Mit anderen Worten: Das Verfahren ist ihnen zu kryptisch.

Diskutieren Sie mit hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zur Zukunft der Arbeitswelt, digitaler Bildung, Sicherheit, Schutz und Vertrauen in einer vernetzten Gesellschaft sowie Ethik und Regulierung. Melden Sie sich jetzt für die GI-Jahrestagung #INFORMATIK2018 am 26./27.9.2018 in Berlin an. Jetzt anmelden!

Für das Joker-Wort der Woche steigen wir mit unserem Betriebsstörungsbingo heute in den Bus – Mitteilung der BVG zum 248er: „Die Linie wird in beiden Richtungen zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße eingestellt. Ursache: Sperrung wegen Falschparker.“ (Mit Dank an CP-Leser Matthias Bierstein)
Am nächsten Freitag ist Michael Müller mal wieder ziemlich busy: Er kommt zu unserem „Creative Bureaucracy Festival“ in die HU (mehr dazu und der „Amt, aber glücklich“-Party im nächsten Checkpoint), und er begrüßt mit Angela Merkel die Teilnehmer des „Katar-Deutschland Business und Investment Forums“ vom „Handelsblatt“ im Maritim (u.a. mit Sheikh Tamim Bin Hamad Al Thani, Emir des Staates, und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing). Ein detailliertes Programm mit Anmeldelink gibt’s hier.
Die Bewerbungsfrist für den „Berliner Unternehmerpreis“ läuft: Der Regierende Bürgermeister, IHK und HWK ehren Unternehmerinnen und Unternehmer kleiner wie großer Betriebe sowie kooperative Zusammenschlüsse von Unternehmen für besonderes gesellschaftliches Engagement mit der Mendelssohn-Medaille. Weitere Infos hier.
Korrektur zur Meldung „Justiz-Referatsleiter bedroht“ (CP von gestern): Checkpoint-Leserin Babette Metz weist zurecht darauf hin, dass „Schließerin“ keine adäquate Berufsbezeichnung ist – es heißt „Justizvollzugsbeamtin“, denn: „Die Arbeit besteht aus sehr viel mehr als ‚nur‘ Schließen.“ Sorry!
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2281

Zitat

„Für die Realisierung von Wohnungsneubau ist mitunter eine Waldumwandlung notwendig.“
Aus dem Handlungsprogramm zur Beschleunigung des Wohnungsbaus von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher.
„Verzweiflungstat.“
Kommentar von Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek zum Handlungsprogramm zur Beschleunigung des Wohnungsbaus von Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher.

Tweet des Tages

@AnnKristin_S_
„Der Presseball Berlin schlägt in einem gesponserten Post vor, zum Presseball Berlin mit schönen Frauen und interessanten Unternehmern zu kommen. Für manche ist das Aufschrei-Sexismus. Ich möchte lieber schlicht wissen: Gibt‘s da auch heiße Männer und interessante Unternehmerinnen?“

Berlin heute

Verkehr Die IFA startet – rund um die Messe ist ab 9 Uhr mit viel Verkehr zu rechnen. Auf der Hauptfahrbahn der A115 ist von 21 Uhr bis vsl. 9. September in Höhe Kreuz Zehlendorf in beiden Richtungen nur eine Spur frei. Auf der Motzener Straße in Marienfelde regelt ab mittags eine Baustellenampel den Verkehr, vsl. bis Anfang Oktober. Zu Staus kann es ab 18 Uhr im Bereich der Mercedes-Benz-Arena kommen, wo U2 heute Abend spielen. Außerdem radelt die "Critical Mass" wie jeden Monat durch die Innenstadt, von 20 Uhr an bis Mitternacht ist mit Einschränkungen zu rechnen. Die S7 fährt von 22 Uhr bis Montag, 1.30 Uhr nicht zwischen Westkreuz und Potsdam Hauptbahnhof.

Demonstration Unter dem Motto „Sachsen: Stoppt den Mob“ demonstrieren ca. 500 Personen in der Brüderstraße 11. Am Samstag ziehen ca. 50 Teilnehmende vom Potsdamer Platz Nord zum Platz der Republik und wollen dort „30 Minuten Meditieren/ Schweigen vor dem Bundestag für folgendes Thema: Nutztierhaltung“ (11-12.30 Uhr). Der Aufzug „Biker gegen Kindesmissbrauch – Sicherheitsverwahrung für Wiederholungstäter“ führt ca. 300 Demonstrierende von der Passenheimer Straße/ Glockenturmstraße zur Mohrenstraße (11-15.30 Uhr). „Abrüsten statt Aufrüsten – für eine neue Entspannungspolitik“ fordern die NaturFreunde Deutschlands mit ca. 700 Menschen von 13 bis 16 Uhr am Pariser Platz. „Miteinander – Beieinander – Füreinander“ laufen ca. 100 Personen am Sonntag von 11 bis 21 Uhr vom Volkspark Friedrichshain (Liegewiese) bis zum Tempelhofer Feld. „Stoppt das Sterben im Mittelmeer – gegen die Kriminalisierung von Rettern“ fordern um die 3.000 Personen und ziehen vom Molkenmarkt zum Platz des 18. März (13-18 Uhr). Die „Kinderfahrraddemo für mehr und sicheren Raum: mehr Bewegungsfreiheit für Kinder auf Berlins Straßen“ des Netzwerks Fahrradfreundliches Charlottenburg-Wilmersdorf fährt mit ca. 300 Teilnehmenden von der Schloßstraße 1 bis zum Klausenerplatz (15-16 Uhr).

Gericht Der für heute angesetzte Termin für den neu aufgelegten Prozess um den tödlichen Raser-Unfall bei einem illegalen Autorennen am Kudamm wurde aufgehoben. Grund sei eine Besorgnis der Befangenheit gegen die drei Berufsrichter, teilte das Kammergericht am Dienstag mit.

Prominent verraten

Unsere Berlinerin der Woche ist: Sarah Wiener! Mehr Fotos von Sarah Wiener gibt's morgen in den Tagesspiegel "Mehr Berlin"-Seiten, am Montag geht das Rätseln im Checkpoint in eine neue Runde.

Stadtleben

Essen Kulinarische Stadtforschung haben unsere Kollegen Bernd Matthies und Kai Röger betrieben und reisen in die gastronomische Geschichte der Kantstraße – natürlich nicht, ohne auch die Highlights der Gegenwart zu würdigen. Wir verraten schon mal, dass sich darunter ein alter Bekannter findet: die zweite Filiale von Shiso Burger ist seit Kurzem in der Kantstraße 51 beheimatet und steht dem Original an der Auguststraße in Nichts nach. Der ungeschlagene CP-Redaktions-Favorit auf der Speisekarte ist nach wie vor der Shiso Burger mit mariniertem Thunfisch, Chili-Mayo und Teriyakisauce (So-Do 12-23 Uhr, Fr/ Sa 12-24 Uhr). Die ganze Kantstraßen-Spurensuche gibt's am Samstag auf den „Mehr Genuss“-Seiten im Tagesspiegel.

Neu in Mitte: Auf die Freundschaft trinken lässt es sich ab heute Abend in der Mittelstraße 1 (Ecke Charlottenstraße), wo Willi Schlögl, Mitbegründer der Cordobar und Johannes Schellhorn, ehemaliger Sommelier aus dem Nobelhart & Schmutzig, ihre neue Weinbar eröffnen. Einfaches Essen wird auch angeboten, wer aber die Hauptrolle in der Freundschaft spielt, zeigt ein Blick in die Karte: die umfasst rund 500 verschiedene Weine. S/ U-Bhf Friedrichstraße, Di-Sa ab 17 Uhr
Und noch mehr Wein: Über 400 Weine der besten Weingüter Deutschlands werden an diesem Sonntag von 12-18 Uhr auf der „VDP Vinissage“ im Telegrafensaal an der Französischen Straße 33 vorgestellt, Tickets gibt’s an der Tageskasse für 40 Euro. Wer dagegen genau wissen will, was drin ist in der Flasche, dem sei schon mal ein Tipp für den Montag ans Herz gelegt: Um 9.30 Uhr beginnt die Ernte der weißen Traubensorten am Kreuzberger Weinberg. Wer mithelfen will, kann sich unter [email protected] anmelden und sollte feste Schuhe anziehen.

Auf nächtliche Kunstwanderung gehen in den Weddinger Gerichtshöfen (S/ U-Bhf Wedding). Die 25 Ateliers, in denen seit 1983 auf den sechs Gewerbehöfen an der Gerichtstraße 12/13 künstlerisch gearbeitet wird, öffnen am Samstag (16-24 Uhr) und Sonntag (13-18 Uhr) ihre Türen – der Eintritt und die Führungen sind kostenlos. Im Norden der Stadt bleiben und sich vom Tropez verabschieden – zumindest für dieses Jahr, denn mit dem Sommer verschwindet auch der Kunstraum-Kiosk aus dem Sommerbad Humboldthain. Gefeiert wird dieses Wochenende nochmal mit Konzert, Lesung, Filmscreening und, natürlich, Pommes. Wiesenstraße 1 (S-Bhf Humboldthain)

Last-Minute-Verlosung Die einen ziehen sich also ins Winternest zurück, die anderen erwachen dagegen aus dem Sommerschlaf: Am Samstag ab 14 Uhr feiern Deutsche Oper und Staatsballett den Beginn der Spielzeit mit einem gemeinsamen Fest (der Eintritt ist frei), das Konzerthaus eröffnet die Saison heute Abend um 20 Uhr mit Verdis „Messa da Requiem“ unter der Leitung des Ersten Gastdirigenten Juraj Valčuha. Wir verlosen 3x2 Karten – schreiben Sie uns bis 12 Uhr eine Mail, um dabei zu sein.
Auch die Schaubühne ist wieder am Start: Am Samstag wird mit Milo Raus „Die Wiederholung“ die erste Premiere der Saison gespielt. Im Zentrum der Frage nach der Darstellbarkeit von Gewalt steht der homophob motivierte Mord an Ihsane Jarfi im belgischen Liège im Jahr 2012. Das internationale Ensemble spricht französisch und niederländisch, fürs Publikum wird deutsch und englisch untertitelt. Auch hierfür verlosen wir 3x2 Tickets (bis 12 Uhr) für die zweite Vorstellung am Sonntag um 20 Uhr.

Bürokratie, die begeistert. Gibt es! Wir haben gesucht von Australien bis Zehlendorf! Was wir gefunden haben, füllt ein ganzes Festival. Die ersten 20 Anmelder nehmen ganz unbürokratisch und kostenfrei teil! Das Creative Bureaucracy Festival vom Tagesspiegel am 7./8. Sept. an der HU Berlin. Jetzt hier anmelden.

Am Samstag feiert die „Club Balkanska“-Partyreihe ihren 10. Geburtstag im SO36. Die Balkan-Party-Kultur ist allerdings schon ein bisschen älter: Während kriegerische Konflikte den Balkan zerstörten, kamen Kultur und Musik von geflüchteten Bosniern, Slowenen, Serben und Kroaten andernorts zusammen, verschmolzen, und schufen ein neues Genre. Runder Geburtstag und Völkerverständigung – zwei ziemlich gute Gründe, um anzustoßen. Los geht’s um 23 Uhr, der Eintritt kostet 7 Euro. Oranienstr. 190 (U-Bhf Görlitzer Bahnhof)
Mit diesen Stadtleben-Tipss wünscht Ihnen Nadine Voss ein schönes Wochenende.

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag - Gunnar Brückner (57), "Fröhlichster und bester Eismacher Schönebergs!" / David de Mel (53), Hertha-Physiotherapeut / Denise Hanke (29), Volleyballspielerin / Christel Hartling-Adam (70), ehem. Wirtin vom Alten Dorfkrug in Lübars / Moritz Heusinger (52), Rechtsanwalt, "Ich wünsche nur das Allerbeste für meinen guten Freund und Lieblingskollegen" / Marcel Luthe (41), für die FDP im AGH / Ono Ngcala (44), Sänger und Rapper / Lothar Kompatzki (91), ehem. Regisseur ("Die Mauer") und Redakteur (SFB) / "Einen lieben Geburtstagsgruß für Maik Thiele von Ute und Volker"
Sonnabend - Katja Bienert (52), Schauspielerin, Texterin und Produzentin / Hella Dörrie (72), ehem. PAN AM und Lufthansa-Stewardess. Es gratulieren Peter und Philipp" / Fritz Felgentreu (50), für die SPD im BT / "Jürgen Fritze, dem eifrigen Checkpointleser zum 79. Geburtstag alles Gute." / Sabine Gaschütz (70) / Irina Gruschewaja (70), "Frau des Jahres 2011" / Luci van Org (47), Sängerin, Schriftstellerin, Musikproduzentin, Drehbuchautorin und Schauspielerin / Hubertus Primus (63), Jurist, Journalist und Vorstand der Stiftung Warentest / Tim Schneider (21), Basketballer bei Alba / "Allet Jute Petra U.-F. (60) aus Nizza. I."
Sonntag - Claus Kleber (63), Moderator des heute-journals / Nicolette Krebitz (46), Schauspielerin und Regisseurin / Hannah Mundry (25), "Urberlinerin und eine der beiden tollsten Töchter der Welt." / Jörg Schönbohm (81), Generalleutnant a.D., ehem. CDU-Innenministerin Brandenburg (1999-2009) und ehem. Innensenator in Berlin (1996-1998) / Martin Wengert (70),"Alles Gute wünscht Christoph" / Jack White, bürgerlich Horst Nußbaum (78), ehem. Fußballer und Musikproduzent
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an [email protected].
Gestorben - Bernd Fröhlich, * 21. März 1954, Musiker / Steffen Hombaum, * 11. August 1969, Mitarbeiter bei der Commerzbank AG / Henning von Wedel, * 28. September 1925
Stolperstein - Die Eheleute Hannchen Leisersohn (Jhg. 1883) und Josef Leisersohn (Jhg. 1876) lebten vor ihrer Deportation nach Theresienstadt heute vor 76 Jahren in der Mellenerstraße 33 in Lichtenrade. Josef wurde am 24. Januar 1944 ermordet. Hannchen wurde am 16. Mai 1944 nach Auschwitz weiterdeportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.

Sie marschieren in die Berliner Justizverwaltung, bedrohen einen Beamten, entkommen unerkannt. In der Rigaer Straße nennen sie es „Denkhilfe“. Andere sagen: „Das ist Terrorismus“. Lesen Sie die Reportage von Alexander Fröhlich und Hannes Heine heute auf Seite 3 im Tagesspiegel, im E-Paper oder online.

Encore

Vor ein paar Monaten hatten wir hier schon mal den „Virtuellen Bürger-Service-Assistenten“ des Senats vorgestellt: ein Bot, der Fragen beantwortet – oder eben auch nicht. Inzwischen wurde ihm etwas mehr beigebracht, was gut ist, ein bisschen künstliche Intelligenz kann unserer Stadt nicht schaden. Aber noch immer fehlt es an elementaren Kenntnissen, wie Kryptowährungs-Fragesteller Bernd Schlömer (siehe oben) gerade festgestellt hat. Von IT-Staatssekretärin Sabine Smentek wollte er deshalb wissen: „Warum lautet die Antwort auf die Frage ‚Wer ist Sawsan Chebli?‘ immer noch ‚Verzeihung. Leider habe ich zu Ihrer Frage keine passende Antwort gefunden‘?“ Die Antwort: Der VBSA beantwortet ausschließlich Fragen zu den Leistungen und Standorten der Verwaltung. Wobei… ein bisschen mehr geht schon, der Checkpoint hat den VBSA gefragt, wie der Regierende Bürgermeister heißt, die richtige Antwort: „Michael Müller“. Anschlussfrage: „Welche Aufgabe hat der Regierende Bürgermeister?“ Die Antwort: „Zu Ihrer Anfrage liegen mir keine näheren Informationen vor.“ Müller ist dem VBSA also so eine Art Krypto-Bürgermeister. Auch die umgekehrte Bürgermeister-Frage „Wer ist Michael Müller“ überfordert den Senatsbot, er bietet zur Anfrage nur „mehrere passende Dienstleistungen“ an: „Sperrmüll, Gewerbemüll, Wilder Müll, Hausmüll, Altpapier, Bioabfall, Problemstoffe, Autowrack“. Was fehlt? Richtig, Computerschrott.

Ich wünsche Ihnen ein schrott- und vielleicht ja auch computerfreies Wochenende – bis Montag früh, Ihr
Lorenz Maroldt
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