Liebe Frau Do, 13 Jahre war er Angela Merkels Diener. Verteidigungsminister, Kanzleramtschef, Innenminister. Treuer Erklärer der Kanzlerinnenpolitik, nüchterner Botschafter für einen gemäßigten Konservatismus. Am 7. Februar dieses Jahres war alles vorbei. In den Koalitionsverhandlungen mit CSU und SPD gab die CDU-Chefin das Innenministerium preis, und Thomas de Maizière musste gehen. Wie geht es ihm mit dem Machtverlust? Henning Rasche und Kristina Dunz haben ihn besucht. In Adelungs Wörterbuch der hochdeutschen Mundart wird Scheinheiligkeit so beschrieben: „Den äußern Schein der Heiligkeit annehmend und habend, ohne es wirklich zu seyn. Ein Scheinheiliger, ein Heuchler, den man im gemeinen Leben auch einen Kopfhänger, in Niedersachsen einen Bibelträger, Kirchenklepper, Heiligenfresser nennet.“ Solche Kopfhänger waren gestern in München zu erleben. Sie hören auf die Namen Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Hasan Salihamidzic. Die Chefs des FC Bayern München. Was vorgefallen ist, erklärt Robert Peters. Meine Meinung zu dem Auftritt der drei können Sie danach hier lesen. Die Autoindustrie ist bedeutend für den Standort Deutschland. Millionen Jobs hängen direkt und indirekt an der Branche. Sie war und ist Innovationstreiber. Ohne VW, BMW und Mercedes wäre „Made in Germany“ nie so wertvoll gewesen. Doch hat der Diesel-Skandal, der systematische Betrug der Kunden, dem Land geschadet. Der Imageverlust auf der Welt ist riesig. Bitter, dass die Industrievertreter bis heute zu einer echten, auch für die Konzerne schmerzhaften Aufarbeitung nicht bereit sind. Mehrere Bundesländer haben die Bundesregierung nun aufgefordert, technische Nachrüstungen älterer Dieselautos auf Kosten der Hersteller durchzusetzen. Jan Drebes hat die Infos. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |