| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: Sewing: Europas Banken drohen Wettbewerbsnachteile BaFin verhängt Geldbuße gegen Commerzbank Cum-Ex-Chefermittlerin wirft hin FlatexDegiro-Chef Niehage tritt zurück Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| Privatbanken fordern mehr Tempo bei der Kapitalmarktunion Die Privatbanken in Deutschland dringen auf rasche Fortschritte bei der Vollendung der Kapitalmarktunion. Das Thema stehe derzeit "so weit oben auf der europapolitischen Agenda wie seit Jahren nicht", sagte Bankenverbandspräsident Christian Sewing (Foto) heute zur Eröffnung des Deutschen Bankentages in Berlin. Diese Chance für die europäische Wirtschaft sollte nun genutzt werden: "Das Thema darf nach den Europawahlen nicht wieder in den Hintergrund treten. Vielmehr setzen wir darauf, dass nun tatsächlich zwei Gänge höher geschaltet wird." Die Staatengemeinschaft schöpfe das Potenzial eines gemeinsamen europäischen Marktes immer noch nicht voll aus. Der Banken- und Kapitalmarktunion kämen Schlüsselrollen zu, wenn die EU ihre wirtschaftlichen Stärken ausbauen wolle. | |
Sewing warnt vor Wettbewerbsnachteilen für Europas Banken Ohne gut entwickelte Kapitalmärkte könne Europa die notwendigen Investitionen für seine nachhaltige Transformation nicht bewältigen, mahnte Sewing, der auch Präsident des Europäischen Bankenverbands EBF ist. Neben der Stärkung des EU-Binnenmarktes sollte die nächste EU-Kommission auch die Finanzmarktregulierung überprüfen. Diese sei in den vergangenen Jahren "komplexer, teurer und ausufernder" geworden. Es gebe viel Raum für Erleichterungen, betonte der Deutsche-Bank-Chef. Europas Banken dürften im internationalen Wettbewerb regulatorisch nicht benachteiligt werden. Sollten die Baseler Regelungen zur Eigenkapitalunterlegung in den USA und Großbritannien später als in der EU umgesetzt werden, würde dies den US- und den britischen Banken einen erheblichen Wettbewerbsvorteil im Kapitalmarktgeschäft verschaffen. Darauf müsse die EU-Kommission dringend reagieren. (Foto: picture alliance/dpa/Arne Dedert) | |
BaFin verhängt Bußgeld gegen Commerzbank | Die Commerzbank muss wegen Mängeln bei der Geldwäscheprävention Geldbußen in Höhe von insgesamt 1,45 Millionen Euro zahlen. Das teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) heute mit. Die Commerzbank und die 2020 vollständig übernommene Online-Tochter Comdirect Bank hätten ihre Aufsichtspflichten verletzt, erläuterte die BaFin. Nach Angaben einer Commerzbank-Sprecherin wurde die notwendige Anpassung von Prozessen und die Aktualisierung der Daten bereits 2022 vollständig abgeschlossen. Der Bußgeldbescheid ist den Angaben zufolge seit dem 28. März rechtskräftig. (Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow) | | [boersen-zeitung.de] [tagesschau.de] | | Verband: Immobilienkrise noch nicht vorbei – aber Stabilisierung naht Die Immobilienkrise in Deutschland ist nach Einschätzung der deutschen Pfandbriefbanken noch nicht vorbei. Bei Wohnimmobilien dürfte im zweiten Halbjahr 2024 aber eine Preisstabilisierung einsetzen, teilte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) heute mit. Ein Ende der Preisrückgänge bei Gewerbeimmobilien werde frühestens ab Jahresende erwartet, da der Homeoffice-Trend eine Erholung am Büromarkt verzögere. "Die weitere Entwicklung der Immobilienpreise hängt maßgeblich vom Handeln der Europäischen Zentralbank (EZB) ab", sagte vdp-Präsident Gero Bergmann. | [boersennews.de] | Höhere Mindestreserven für Schweizer Banken Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Anforderungen an die Mindestreserve für heimische Banken erhöht. Verpflichtungen aus kündbaren Kundeneinlagen flößen künftig vollständig in die Berechnung mit ein, verkündete die Notenbank heute. Bislang wurden 20 Prozent der Verpflichtungen dabei berücksichtigt. Die Zentralbank hob außerdem den Mindestreservesatz von 2,5 Prozent auf 4 Prozent an. Die Maßnahmen sicherten eine weiterhin effektive und effiziente Umsetzung der Geldpolitik, hieß es zur Begründung. | [finews.ch] [nzz.ch] | Bitcoin-Kurs legt nach Halving zu Zwei Tage nach dem sogenannten Halving oder der Produktionsdrosselung für Bitcoins ist der Kurs der Kryptowährung heute erneut gestiegen. Die Cyberdevise legte zeitweise um gut 3 Prozent auf rund 66.200 US-Dollar (62.088 Euro) zu und erreichte damit den höchsten Stand seit mehr als einer Woche. Die Kurse der Kryptowährungen Ethereum und Ripple erhöhten sich ebenfalls zeitweise jeweils um bis zu 6,3 Prozent. Einer heute veröffentlichten Umfrage von Splendid Research zufolge investierte bereits jeder achte Erwachsene in Deutschland (13 Prozent) in Kryptowährungen. Von 1.147 Befragten zwischen 18 und 69 Jahren konnten 88 Prozent mit dem Begriff "Kryptowährungen" etwas anfangen. Allerdings schätzte nur jeder Vierte seine Kenntnisse in diesem Bereich als mindestens gut ein. | [finanzen.net] [boersennews.de] |
| | | | Cum-Ex-Chefermittlerin Brorhilker wirft hin Die Chefermittlerin bei Cum-Ex-Steuerdeals, Anne Brorhilker (Foto), hat gekündigt. Wie Medien heute unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft Köln berichteten, bat Brorhilker um ihre Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. Zu Brorhilkers Gründen äußerte sich die Behörde nicht. Die Oberstaatsanwältin nahm eine zentrale Rolle bei der Verfolgung von Cum-Ex-Steuerbetrügern ein. Den Berichten zufolge kritisierte Brorhilker, wie in Deutschland Finanzkriminalität verfolgt werde. Die Politik habe elf Jahre nach Bekanntwerden der ersten Cum-Ex-Fälle noch immer nicht hinreichend reagiert. Steuerdiebstähle seien längst nicht gestoppt und es gebe Cum-Ex-Nachfolgemodelle, erklärte die Chefermittlerin. Grund seien fehlende Kontrollen, was bei Banken und auf den Aktienmärkten geschehe. Zudem wurde berichtet, dass die Cum-Ex-Ermittlerin nun Geschäftsführerin der Bürgerbewegung "Finanzwende" werde. (Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg) | [deutschlandfunk.de] [tagesschau.de] | FlatexDegiro-Chef Niehage gibt sein Amt ab | Der Vorstandschef des Online-Brokers FlatexDegiro, Frank Niehage (Foto), ist nach der Kritik des Großaktionärs Bernd Förtsch an der Strategie und dem Aktienkurs des Unternehmens von seinem Posten zurückgetreten. Wie der Broker heute in Frankfurt mitteilte, wird Niehage das Unternehmen Ende des Monats nach fast zehn Jahren im Amt "aufgrund von unterschiedlichen Auffassungen zur strategischen Entwicklung sowie zum Wohle der Gesellschaft" verlassen. Ein Nachfolger solle kurzfristig gefunden werden. Bis dahin würden Finanzvorstand Benon Janos und Technikvorstand Stephan Simmang das Unternehmen leiten. Der Aktienkurs von FlatexDegiro gab heute zeitweilig um mehr als 5 Prozent auf 9,69 Euro nach. (Foto: picture alliance/dpa/Sven Hoppe) | | [handelsblatt.com] | Villeroy fordert Sparkurs für Frankreich und mehr EU-Investitionen |
Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau (Foto) hat angesichts der hohen Staatsverschuldung seines Landes einen ernsthaften Sparkurs sowie eine Begrenzung öffentlicher Ausgaben verlangt. Nur wenn Frankreich mehr Haushaltsdisziplin an den Tag lege, könne über neue Gemeinschaftsmittel der EU für Zukunftsaufgaben wie die Bewältigung der Klimakrise und des digitalen Wandels nachgedacht werden, schrieb der Notenbankchef heute in einer Analyse zur Lage des Landes. Seit 15 Jahren halte Frankreich die EU-Defizitregeln nicht dauerhaft ein, was der Glaubwürdigkeit Frankreichs in der EU erheblich schade. Die EU sollte einen langfristigen Haushaltsspielraum schaffen, um notwendige zusätzliche Ausgaben im Bereich Klima, Verteidigung und demografischer Wandel sowie zukunftsorientierte Ausgaben zu finanzieren. (Foto: picture alliance/dpa/Lino Mirgeler) | | | [finanznachrichten.de] | |
In Berlin wird der 23. Deutsche Bankentag des Bankenverbandes fortgesetzt. Zu den Rednern zählen Bundeskanzler Olaf Scholz, Bankenverbandspräsident und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbankpräsident Joachim Nagel. Die Teilnehmer des Bankentages debattieren unter anderem über die Finanzierung der Klimawende, das Potenzial Künstlicher Intelligenz (KI) und die Stärkung Europas. – Das Bundesfinanzministerium veröffentlicht seinen Monatsbericht für April. – In Eschborn legt die Deutsche Börse ihre Geschäftsergebnisse für das erste Quartal 2024 vor. – In San Francisco zieht der Kreditkartenanbieter Visa Quartalsbilanz. | Umfrage: KI wird Finanzwesen und IT am stärksten verändern Die KI wird einer Umfrage zufolge die Arbeit insbesondere im Finanzwesen stark verändern. Wie aus einer heute veröffentlichten Studie des Digitalverbandes Bitkom hervorgeht, sehen jeweils rund 60 Prozent der befragten Bundesbürger Banken, Versicherungen und Börsen sowie den IT-Sektor am stärksten von KI-Entwicklungen beeinflusst. Den dritten Platz teilen sich mit jeweils 56 Prozent die Produktion und der Einzelhandel. Weitere Ergebnisse der Befragung lesen Sie hier: | [n-tv.de] | |