14. Juli 2025 Bankenbrief â EU hofft weiter auf Zoll-Einigung | Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie diese Themen im Bankenbrief: ⢠EU berät über Trumps Zolldrohungen ⢠Regierung sieht schwächere Wirtschaftsdynamik ⢠Bitcoin steigen auf Rekordhoch ⢠Italiens AuÃenminister fordert EZB-Zinssenkungen Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
THEMA DES TAGES |
|  | Quelle: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich |
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Europäische Union legt neue Liste für Gegenzölle vor Die neue Eskalation im Zollstreit mit den USA war heute Top-Thema bei einem EU-Treffen in Brüssel. Dort berieten die für Handelsfragen zuständigen Minister der 27 EU-Mitgliedstaaten darüber, wie auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump reagiert werden soll, Importe aus der EU ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent zu belasten. EU-Handelskommissar MaroÅ¡ Å efÄoviÄ sagte: "Wir haben wochenlang über eine Grundsatzvereinbarung verhandelt, und ich denke, wir waren fast am Ziel." Trumps Ankündigung bringe nun "eine völlig andere Dynamik". Å efÄoviÄ ergänzte, die 30 Prozent würden den gegenseitigen Handel de facto auslöschen. Die EU bereite zusätzliche Gegenzölle auf Importe aus den USA im Wert von 72 Milliarden Euro vor. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will die Verhandlungen möglichst bis zur neuen Trump-Frist am 1. August zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Gestern kündigte sie an, dass die Kommission nicht die Option nutzen werde, morgen erste Gegenzölle auf Importe aus den USA in Kraft treten zu lassen. Merz: US-Zölle würden deutsche Wirtschaft "ins Mark treffen" Bundeskanzler Friedrich Merz hofft ebenfalls weiter auf eine Einigung mit den USA. Die zweieinhalb Wochen bis zum Stichtag 1. August müssten genutzt werden, um zu einer Lösung zu kommen, betonte Merz gestern in einem Interview. "Dafür engagiere ich mich wirklich intensiv." Er sei zwar wie der französische Präsident Emmanuel Macron für massive Gegenzölle, wenn es dabei bleiben sollte. "Aber nicht vor dem 1. August", betonte Merz. Falls es nicht zu einer Einigung kommen sollte, hätte dies nach Ansicht des Kanzlers negative Folgen für die deutsche Wirtschaft. "Wenn das käme, dann könnten wir groÃe Teile unserer Anstrengungen um die Wirtschaftspolitik hinten anstellen. Denn das würde alles überlagern und würde die deutsche Exportwirtschaft ins Mark treffen", sagte Merz. Anleger am deutschen Aktienmarkt reagierten derweil verunsichert auf Trumps Zolldrohungen. Der Leitindex Dax fiel heute zeitweise um 0,9 Prozent auf 24.045 Punkte. welt.de tagesschau.de boersen-zeitung.de
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MELDUNGEN DES TAGES |
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Ministerium: Konjunkturbelebung fasst nicht weiter Tritt Nach Einschätzung der Bundesregierung dürfte sich die konjunkturelle Belebung in Deutschland zuletzt wieder etwas abgeschwächt haben. "Nach der spürbaren Belebung zu Jahresbeginn deutet sich bei der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland eine etwas schwächere Dynamik im zweiten Quartal an", hieà es in dem heute veröffentlichten Monatsbericht des Ministeriums. Trotz aufgehellter Geschäftserwartungen blieben Industrieproduktion und Aufträge schwankungsanfällig. "Der AuÃenhandel wirkt wachstumsdämpfend, da Ausfuhren â vor allem in die USA â nach den Vorzieheffekten im ersten Quartal zurückgingen." Die Binnenkonjunktur zeige eine uneinheitliche Entwicklung. Anhaltende geopolitische Unsicherheiten und ein unverändert schwacher Arbeitsmarkt dämpften die Konsumlaune der privaten Haushalte, hieà es. "Insgesamt scheint die Belebung im zweiten Quartal nicht weiter Tritt zu fassen â auch wegen auslaufender Vorzieheffekte und andauernder Unsicherheit über die US-Zollpolitik." finanznachrichten.de
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| Chinas Exporte steigen trotz des Handelskonflikts Trotz globaler Handelskonflikte hat Chinas AuÃenhandel zugelegt. Wie die chinesische Zollbehörde heute in Peking mitteilte, stiegen die Exporte im Juni gemessen in US-Dollar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,8 Prozent. Der Handelsüberschuss erreichte etwa 114,77 Milliarden US-Dollar (98 Milliarden Euro). Im ersten Halbjahr wuchsen die Ausfuhren demnach um 5,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Im Streit mit den USA brach der Handel im Juni wie schon in den Vormonaten ein â um 16,1 Prozent bei den Exporten und 15,5 Prozent bei den Importen. Mitte Mai hatten sich beide Seiten auf eine Pause im Zollstreit geeinigt. Am 12. August würde diese Pause auslaufen. Unklar ist, wie es danach weitergeht. US-Handelsminister Howard Lutnick sprach in der vergangenen Woche von einem Treffen Anfang August. China bestätigte das Treffen bislang nicht. Im Handelskonflikt mit den USA lenkten Exporteure der Volksrepublik mitunter Waren über Südostasien, um sie neu deklariert zu besseren Zoll-Konditionen in die USA verschiffen zu können. zeit.de
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|  | Quelle: picture alliance/dpa/Fernando Gutierrez-Juarez |
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Bitcoin legen zur "Crypto Week" deutlich zu Die Hoffnung auf regulatorische Lockerungen in den USA hat den Kurs der Cyberdevise Bitcoin heute zeitweise auf einen neuen Rekordstand getrieben. Mit einem Plus von 2,9 Prozent auf 122.571 US-Dollar (104.860 Euro) knackte die umsatzstärkste Kryptowährung erstmals die 120.000-Dollar-Marke und erreichte zugleich den höchsten Stand in ihrer Geschichte. Der US-Kongress berät in dieser Woche im Rahmen der "Crypto Week" über mehrere Gesetzesvorlagen für den Kryptosektor. bloomberg.com ig.com
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| HSBC steigt aus Net Zero Banking Alliance aus Die internationale GroÃbank HSBC steigt aus der Net Zero Banking Alliance (NZBA) aus. Seit der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump haben bereits die US-Banken J.P. Morgan, Citigroup, Bank of America, Morgan Stanley, Wells Fargo und Goldman Sachs die Klimagruppe verlassen. Wie Medien heute berichteten, will die in London ansässige HSBC dennoch an der Erreichung ihrer Netto-Null-Ziele bis 2050 festhalten. Zudem will sich die auf Asien fokussierte GroÃbank weiterhin in der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ) engagieren, welche die strategische Klammer für die Netto-Null-Initiativen der Finanzbranche bildet. finews.asia theguardian.com
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KÃPFE DES TAGES |
|  | Quelle: picture alliance/dpa/POOL/AFP/Tobias Schwarz |
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Italiens AuÃenminister Tajani fordert Zinssenkungen von EZB Angesichts der verschärften Zolldrohungen aus den USA sollte die Europäische Zentralbank (EZB) nach Ansicht von Italiens AuÃenminister Antonio Tajani (Foto) die Leitzinsen weiter senken. Tajani, der auch der stellvertretende Ministerpräsident Italiens ist, sagte in einem heute veröffentlichten Interview, auÃerdem sollte die EZB zur Stützung der Konjunktur der Eurozone in Zeiten des Zollstreits ein neues Anleihe-Ankaufprogramm in Erwägung ziehen. zeit.de
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|  | Quelle: picture alliance/dpa/AP/Evan Vucci |
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Trump-Berater Hasset knüpft Schicksal von Fed-Chef an Streit über Baukosten Im Streit über die Amtsführung des Präsidenten der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Jerome Powell, behält sich US-Präsident Donald Trump dessen Entlassung vor. Zur Begründung nannte Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett (Foto) gestern in einem Interview Kostenüberschreitungen bei der Renovierung der Fed-Zentrale. Eine Entscheidung Trumps über eine mögliche Absetzung Powells werde stark von den Antworten abhängen, die die Fed auf die Fragen von Trumps Haushaltsdirektor Russell Vought gebe, sagte Hassett. Trump hat bereits wiederholt Powells Rücktritt gefordert. Vought hatte Powell vergangene Woche in einem Brief Misswirtschaft und eine "pompöse Renovierung" des Fed-Gebäudes in Washington vorgeworfen. Die Regierung hält der Notenbank eine Kostenüberschreitung von 700 Millionen US-Dollar bei dem Projekt vor, das nun 2,5 Milliarden Dollar kosten soll. Powell hatte bei einer Anhörung im Kongress bereits Kostenüberschreitungen eingeräumt, zugleich aber auch Vorwürfe zurückgewiesen, die Ausstattung des Gebäudes sei luxuriös. fuw.ch
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| Helbig und Krämer übernehmen zeb-Unternehmensleitung Das Consulting-Unternehmen zeb hat Thorsten Helbig und Sven Krämer zu Nachfolgern von Manging Director Markus Thiesmeyer ernannt. Damit werde das Unternehmen künftig von einer Doppelspitze geleitet, teilte die Strategie-, IT- und Managementberatung in Münster mit. Thiesmeyer übergebe seine Aufgaben nach zwei Amtszeiten bis zum Ende des Jahres. Danach würden Helbig und Krämer als Führungsduo die Beratung für drei Jahre gemeinsam führen. Thiesmeyer bleibe Gesellschafter und Partner bei zeb. boersen-zeitung.de
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WAS MORGEN WICHTIG WIRD |
| In Mannheim veröffentlicht das ZEW â Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung die Konjunkturerwartungen für Juli. â Die US-GroÃbanken Citigroup und J.P. Morgan in New York sowie Wells Fargo in San Francisco geben ihre Geschäftsergebnisse für das zweite Quartal bekannt. â In Peking legt Chinas Statistikamt Wachstumszahlen für das zweite Quartal vor. â Der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey, und die britische Finanzministerin Rachel Reeves sprechen vor Vertretern der City of London im Mansion House. |
NACHSCHLAG |
| Studie prognostiziert deutlichen Rückgang an Bankkaufleuten Der bestehende Fachkräftemangel in Deutschland wird sich in den kommenden Jahren noch deutlich verstärken. Wie eine Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ergab, dürften 2028 voraussichtlich 768.000 Stellen nicht mit ausreichend qualifizierten Fachkräften besetzt werden. 2024 waren es noch 487.000. "Hauptgrund ist der demografische Wandel. Viele Menschen gehen in den nächsten Jahren in den Ruhestand", erläutert Studienautor Jurek Tiedemann. Insbesondere bei Bankkaufleuten wird ein auÃerordentlich groÃer Schwund an Fachkräften erwartet. Gründe dafür lesen Sie hier: tagesschau.de
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