| Liebe Leserinnen und Leser, heute haben wir für Sie folgende Themen im Bankenbrief: EZB: Keine Gewinnausschüttung für 2023 US-Notenbank: Sorgfalt vor Schnelligkeit bei Zinssenkung Lloyds Banking Group mit Gewinnsprung BDI-Präsident warnt vor Scheitern des Wachstumspakets Viel Freude beim Lesen! Ihre Bankenbrief-Redaktion |
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| EZB: Keine Gewinnausschüttung für 2023 Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erstmals seit fast 20 Jahren wieder einen Verlust ausgewiesen. Die Notenbank bezifferte das bilanzielle Minus in ihrem heute veröffentlichten Jahresabschluss für 2023 mit rund 1,27 Milliarden Euro. Als Grund wurden die gestiegenen Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation genannt. Ohne die Auflösung einer 6,6 Milliarden Euro umfassenden Risikovorsorge wäre der Verlust noch höher ausgefallen. Folglich fällt die Gewinnausschüttung an die 20 nationalen Zentralbanken der Eurozone, darunter die Deutsche Bundesbank, wie im Vorjahr erneut aus. Die Bundesbank legt morgen ihren Geschäftsbericht für 2023 vor. | |
Währungshüter: "Unsere Aufgabe ist Preisstabilität" "Der EZB geht es nicht darum, Gewinne zu erzielen. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, die Preise stabil zu halten. Jegliche Gewinne oder Verluste sind Nebenerscheinungen", teilte die EZB mit. Seit Sommer 2022 haben sich die Euro-Währungshüter mit zehn Leitzinserhöhungen in Folge gegen die zeitweise deutlich gestiegene Inflation im Euroraum gestemmt. Diese hat sich wieder abgeschwächt und lag im Januar dieses Jahres bei 2,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg heute bestätigte. Die an den Finanzmärkten gestiegenen Zinsen führten bei den Notenbanken zu steigenden Zinsausgaben, mit denen die Zinseinnahmen wiederum nicht Schritt hielten. Zugleich verloren die Vermögenswerte, bei denen es sich größtenteils um festverzinsliche Papiere mit langen Laufzeiten handelt, rechnerisch an Wert. Die EZB deutete auch für die nächsten Jahre Bilanzverluste an. (Foto: picture alliance/dpa/Helmut Fricke) | |
US-Notenbank: Sorgfalt vor Schnelligkeit bei Zinssenkung | Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will die Entscheidung für eine Leitzinssenkung nicht übereilt treffen. Wie aus den gestern in Washington veröffentlichten Protokollen der Fed-Sitzung Ende Januar hervorgeht, wiesen die meisten Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) auf die Risiken hin, die eine zu frühe Zinssenkung haben könnte. Demnach plädierte auch Fed-Chef Jerome Powell dafür, das Thema Zinssenkung sehr sorgfältig anzugehen. Nach seiner Auffassung dürfte die nächste Fed-Sitzung im März für den Beginn von geldpolitischen Lockerungen wahrscheinlich zu früh kommen. Auch die EZB-Währungshüter setzen in ihrer Zinspolitik auf "Vorsicht und Geduld", wie aus den heute veröffentlichten Protokollen der vergangenen Sitzung hervorgeht. (Foto: picture alliance/Shawn Thew/EPA/dpa/Shawn Thew) | | [handelsblatt.com] [finanzen.net] | Lloyds Banking Group mit Gewinnsprung |
Die britische Lloyds Banking Group hat 2023 von gestiegenen Zinsen profitiert und ihren Gewinn deutlich gesteigert. Der Vorsteuergewinn legte auf 7,5 Milliarden Pfund (8,75 Milliarden Euro) zu nach 4,8 Milliarden Pfund im Vorjahr, wie das Geldinstitut heute mitteilte. Die Dividende soll 1,84 Pence pro Aktie betragen. Außerdem ist ein Aktienrückkauf im Volumen von zwei Milliarden Pfund geplant. (Foto: picture alliance/dpa/Will Oliver) | | | [handelszeitung.ch] | Zurich Insurance Group mit zweistelligem Gewinnzuwachs Bei der Zurich Insurance Group ist der Konzerngewinn 2023 um zehn Prozent auf 4,4 Milliarden US-Dollar (4,06 Milliarden Euro) gestiegen. Die Dividende soll um acht Prozent auf 26 Franken je Aktie (27,3 Euro) erhöht werden, wie der Versicherer heute mitteilte. Außerdem sollen eigene Aktien im Volumen von bis zu 1,1 Milliarden Franken (1,16 Milliarden Euro) zurückgekauft werden. "Wir haben 2023 Rekordrenditen erzielt und liegen deutlich über unseren Zielen für den Zeitraum 2023-2025", sagte Vorstandschef Mario Greco. | [handelsblatt.com] | Abstimmung über Wachstumspaket morgen im Bundestag Die Ampel-Koalition will Änderungen am Wachstumspaket bereits morgen durch den Bundestag bringen. Dann werde dort erneut über das Wachstumschancengesetz abgestimmt, sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch heute im Parlament. Der Vermittlungsausschuss von Bundesrat und Bundestag hatte gestern einen Kompromiss angenommen, allerdings ohne die Zustimmung der Union. Deswegen ist offen, ob das Gesetz am 22. März im Bundesrat angenommen wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck appellierte an die Union, ihre Blockade aufzugeben. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt machte jedoch zur Bedingung, dass die Ampel ihre Einschnitte für die Landwirtschaft zurücknimmt. | [tagesspiegel.de] [tagesschau.de] | Konjunktur in Deutschland weiter unter Druck Die deutsche Wirtschaft kommt nicht in Schwung. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister – gab im Februar um 0,9 Punkte auf 46,1 Punkte nach, wie der Finanzdienstleister S&P Global heute mitteilte. Die Wachstumsschwelle liegt bei 50 Punkten. "Die deutsche Wirtschaft bleibt unter Druck", sagte Tariq Kamal Chaudhry, Ökonom der Hamburg Commercial Bank (HCOB). "Für die deutsche Industrie sieht es jetzt ziemlich düster aus." Sie leide unter hohen Zinsen, teurer Energie, geopolitischen Risiken und einer mauen Weltkonjunktur. | [n-tv.de] |
| | BDI-Präsident warnt vor Scheitern des Wachstumspakets Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI, Foto), hat den weiterhin offenen Ausgang über die Annahme des Wachstumschancengesetzes scharf kritisiert. "Die Signalwirkung ist katastrophal", sagte er heute zu dem gestrigen Kompromiss des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat. Dass keine Einigung zwischen den Ampel-Politikern und der Union zustande gekommen ist, ist nach Auffassung von Russwurm "für Investitionen von Unternehmen ein katastrophales Zeichen". (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka) | [spiegel.de] [deutschlandfunk.de] | Baerbock für Modernisierung von IWF und Weltbank | Für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Foto) steht die Modernisierung der Finanzinstitutionen wie Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank ganz oben auf der Tagesordnung der G20-Länder. Die am stärksten von der Klimakrise betroffenen Staaten zahlten die höchsten Zinsen. "Das ist zutiefst ungerecht, und es ist auch wirtschaftspolitisch mehr als kontraproduktiv", sagte Baerbock. Deswegen brauche es stärkere und effizientere Entwicklungsbanken, die Klimaschutz in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellten. Die G20-Außenminister und Ministerinnen führender und aufstrebender Wirtschaftsmächte wollen heute im brasilianischen Rio de Janeiro über eine Reform internationaler Institutionen diskutieren. (Foto: picture alliance/dpa/Bernd von Jutrczenka) | | [zeit.de] | | Zivilprozess gegen Wirecard-Vorstände gestartet Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat eine Zivilklage gegen Ex-Vorstandschef Markus Braun sowie weitere frühere Vorstände und Aufsichtsräte des Zahlungsdienstleisters angestrengt, die seit heute am Landgericht München I verhandelt wird. Das Top-Management habe vor dem Zusammenbruch des Finanzdienstleisters trotz einer Reihe möglicher Warnsignale millionenschwere Darlehen und Schuldverschreibungen an eine Firma in Singapur vergeben, sagte der Vorsitzende Richter. "Angesichts dessen erscheint fraglich, inwieweit die Entscheidungen auf einer hinreichenden Informationsgrundlage erfolgten." Der Insolvenzverwalter wirft der einstigen Führungsriege des Konzerns vor, ihre Pflichten verletzt zu haben. | [tradingview.com] [antenne.de] |
| | Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach Angaben der Deutschen Bundesbank über 55.000 gefälschte Euro-Banknoten erkannt. Der Gesamtnennwert der Fälschungen lag bei 5,1 Millionen Euro. Am häufigsten wurden die 20- und die 50-Euro-Note manipuliert. Da Falschgeld nicht ersetzt wird, sollten Sie bei verdächtigen Scheinen besonders vorsichtig sein, empfiehlt der Bankenverband. "Fühlen, sehen, kippen" nennt sich die goldene Regel, mit der man einen Geldschein prüfen kann. Auf welche Sicherheitsmerkmale Sie achten sollten und wie gefälschte Münzen erkannt werden, hat der Bankenverband hier erläutert: | | | 42% of bank offices in the euro area closed between 2008 and 2022. Almost all countries saw a decline in bank offices. Our blog post on the #ECBDataPortal provides an overview of these and other findings from our structural financial indicators https://data.ecb.europa.eu/blog/blog-posts/changing-landscape-bank-offices-euro-area [twitter.com] | | Am 23. Februar stellen Bundesbankpräsident Joachim Nagel und Vorstandsmitglied Sabine #Mauderer den #Geschäftsbericht 2023 der #Bundesbank vor. 👉 Per Livestream können Sie die Veranstaltung ab 11 Uhr online mitverfolgen. Weitere Infos und den Livestream finden Sie hier: https://lnkd.in/et7yYQ-x [linkedin.com] |
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Die Deutsche Bundesbank legt in Frankfurt am Main ihren Geschäftsbericht für 2023 vor, mit Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und Vorstandsmitglied Sabine Mauderer. – Der Versicherungskonzern Allianz präsentiert in München seine Geschäftszahlen für 2023. – Das ebenfalls dort ansässige Ifo-Institut veröffentlicht seinen Geschäftsklimaindex, für den rund 7.000 Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage und ihre künftigen Erwartungen beurteilten. – Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gibt detaillierte Ergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das 4. Quartal 2023 bekannt. –– In London veröffentlicht die Privatbank Standard Chartered ihre Geschäftszahlen für 2023. – Im belgischen Gent kommen die Finanzministerinnen und -minister der Euro-Länder erneut zusammen, um unter anderem über die Vertiefung der Kapitalmarktunion zu beraten. | Wie Sie auf "Manterrupting" reagieren können Wissen Sie was "Manterrupting" ist? "Es bezeichnet das Phänomen, dass Männer Frauen in Meetings, Gesprächen oder anderen Situationen ohne ersichtlichen Grund unterbrechen", heißt es in einem Medienbericht. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern "man" (Mann) und "interrupt" (unterbrechen) zusammen. Für Nadine Kmoth, Trainerin für Körpersprache, ist es ein relativ neuer Begriff für ein Verhalten, "das es schon immer gegeben hat". Auch im Arbeitsalltag. Wie Frauen auf solche Unterbrechungen reagieren können, erfahren Sie hier: | [businessinsider.com] | |