Britische Notenbank hält Zinsen konstant – auch Fed ändert ihren Kurs nicht Auch nach der Verschiebung des geplanten Austritts London aus der Europäischen Union (EU) hält die britische Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Der Leitzins werde bei 0,75 Prozent belassen, teilte die Bank of England heute mit. Experten rechnen bis zum möglichen Brexit am 31. Oktober mit keiner Änderung. Die EU hatte diesen Aufschub gewährt, nachdem der ausgehandelte Austrittsvertrag mehrfach im britischen Parlament durchgefallen war. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Brexit ist groß: Das Wachstum der Konsumentenkredite in Großbritannien ist das schwächste seit mehr als vier Jahren, und die Banken bewilligen derzeit so wenig Hypothekenkredite wie seit Dezember 2017 nicht mehr. Auch die US-Notenbank beschloss gestern Abend keine Änderung ihrer Leitzinsspanne, die bei 2,25 bis 2,5 Prozent bleibt. Man werde bei der Festlegung der Geldpolitik weiterhin geduldig vorgehen, teilte die Federal Reserve (Fed) in Washington mit. Allerdings senkte die Notenbank den Zins auf Überschussreserven der Geschäftsbanken bei der Fed um 0,05 Prozentpunkte auf 2,35 Prozent, was allein als technische Maßnahme begründet wurde, da der Zins auf dem Interbankenmarkt zuletzt immer näher an die Obergrenze der Fed gestiegen war. Ihre vorsichtige Haltung begründete die Fed mit den Unsicherheiten in der Entwicklung der Weltwirtschaft und an den Finanzmärkten. Fed-Chef Jerome Powell erklärte zwar, jüngste Konjunkturdaten aus der Eurozone und aus China seien etwas besser ausgefallen. Zudem machten die Handelsgespräche zwischen den USA und China Fortschritte, die geldpolitische Ausrichtung sei aber derzeit angemessen. Es gebe "keine starken Argumente" dafür, das gegenwärtige Leitzinsniveau aufzugeben und sich in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Powell erteilte damit den Wünschen von US-Präsident Donald Trump eine Absage, der eine Senkung der Leitzinsen gefordert hatte. Damit könnte die US-Konjunktur abgehen wie eine Rakete, hatte Trump erst jüngst auf Twitter geschrieben. "Wie Sie wissen, sind wir eine nicht-politische Institution", betonte Powell vor der Presse. Kurzfristige Erwägungen politischer Art hätten bei der Entscheidungsfindung der Notenbank nichts verloren. |
ING verdient weniger und schweigt zu Commerzbank-Gerüchten Die niederländische Großbank ING hat im ersten Quartal wegen einer gestiegenen Vorsorge für Kreditausfälle einen geringeren Gewinn verbucht als im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn des Konzerns im operativen Geschäft sank um gut 6 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro, teilte das Institut heute mit. Der bereinigte Gewinn fiel um 6,1 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Wachsende Kundenzahlen und eine höhere Kreditvergabe führten gleichzeitig zu einem Anstieg der bereinigten Erträge um 2,7 Prozent auf 4,58 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote verbesserte sich per Ende März auf 14,7 Prozent verglichen mit 14,5 Prozent drei Monate zuvor. Zu Spekulationen über ein mögliches Interesse an der Commerzbank äußerte sich die Bank nicht konkret. Konzernchef Ralph Hamers betonte, in Deutschland, dem zweitgrößten Markt der ING, wachse die Bank gut aus eigener Kraft. Finanzvorstand Tanate Phutrakul sagte in einem Interview, dass die Bank Möglichkeiten zu Übernahmen dann prüfen werde, wenn sie sich bieten. In der vergangenen Woche hatte Konzernchef Ralph Hamers erklärt, dass sich der Konzern in den Märkten nach Zukäufen umsehe, in denen er bereits aktiv sei. BNP Paribas profitiert von Anteilsverkauf in Indien Die französische Großbank BNP Paribas hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung erreicht. Der Überschuss legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zu, wie das Geldhaus heute mitteilte. Dabei kam dem Institut ein Verkauf von Anteilen an einer indischen Versicherung zugute, der das Ergebnis um 838 Millionen Euro in die Höhe trieb. Dem standen wiederum Abschreibungen auf Unternehmenswerte im Umfang von 318 Millionen Euro gegenüber. Die Erträge stiegen um 3,2 Prozent auf 11,14 Milliarden Euro. In Deutschland ist die BNP im Privatkundengeschäft durch die Consorsbank vertreten. Zudem will das Institut deutlich stärker im Firmenkundengeschäft wachsen. Lloyds: Trotz Brexit-Unsicherheit Kreditqualität weiter hoch Die britische Großbank Lloyds profitiert von ihrem Sparkurs: Der bereinigte Gewinn stieg im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 2,17 Milliarden Pfund (2,53 Milliarden Euro), wie das Geldhaus heute mitteilte. Der Nettogewinn des größten britischen Hypothekengebers legte um 2 Prozent auf 1,2 Milliarden Pfund zu. Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, der verschärfte Wettbewerb im Hypothekengeschäft sowie die verhaltenere Entwicklung im britischen Immobilienmarkt hätten ein noch besseres Abschneiden verhindert, hieß es. Im ersten Quartal sei das Volumen der vergebenen Hypothekenkredite um 4,9 Milliarden Pfund gesunken. Die anhaltende Unsicherheit über den Brexit sei mit Risiken verbunden, eine Verschlechterungen bei der Kreditqualität sei aber noch nicht festzustellen, erklärte Lloyds. Für 2019 strebt die Bank eine Eigenkapitalrendite von 14 bis 15 Prozent an. Helaba macht den Kauf der Dexia Kommunalbank perfekt Die Landesbank Helaba hat die Übernahme der Dexia Kommunalbank Deutschland (DKD) abgeschlossen. Die regulatorischen Freigaben seien vollständig vorhanden, teilte die Helaba heute mit. Die Landesbank verstärkt nach Worten von Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker mit der 352 Millionen Euro teuren Übernahme ihr Geschäft mit Pfandbriefen und in der Kommunalfinanzierung. Verkäufer ist die belgisch-französische Dexia-Gruppe. Commerzbank gibt Main Funders an creditshelf ab Die Commerzbank hat ihre Finanzierungsplattform Main Funders an das Kredit-Fintech-Unternehmen creditshelf verkauft. Zugleich sei eine Vereinbarung über eine Kooperation zwischen den beiden Unternehmen getroffen worden, die eine Zusammenarbeit im Bereich der Kreditvergabe vorsieht, hieß es von den Unternehmen. Die Commerzbank werde ausgewählte Kreditanfragen an creditshelf vermitteln. Tschechische Notenbank erhöht Leitzins Die tschechische Notenbank hat ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent erhöht. Das teilte die Zentralbank heute mit. Experten sehen vor allem die Kursschwäche der Landeswährung als Ursache für den Zinsschritt. Die schwache Krone hatte die Importe verteuert und die Inflation in Tschechien angeheizt. Bericht: Goldnachfrage weiter hoch – vor allem durch Russland Die großen Zentralbanken decken sich weiter mit Gold ein. Zum Jahresanfang hätten sie netto so viel Gold gekauft wie in keinem ersten Quartal seit dem Jahr 2013, teilte die Interessenorganisation World Gold Council heute mit. Am meisten habe Russlands Zentralbank mit 55,3 Tonnen nachgefragt. Mit 2.168 Tonnen verfüge das Land mittlerweile über 19 Prozent der Goldreserven weltweit. Bekanntermaßen verringert Russland andererseits seine Bestände an US-Dollar-Reserven und US-Staatsanleihen. Viel Gold erwarben auch die Notenbanken Chinas und der Türkei. Mit Gold gedeckte Indexfonds (ETF) erwiesen sich ebenfalls als starke Käufer. Während sich die Nachfrage nach Goldbarren verringert habe, sei das Interesse an Goldmünzen gestiegen, hieß es. Heiraten und sparen – Finanztipps für Frischgetraute Die Themen Ehe und Finanzen liegen nah beieinander, denn auch wenn Brautpaare bei der Hochzeitsplanung zunächst den Geldbeutel zücken, bringt die Ehe in vielen Fällen unmittelbare steuerliche und finanzielle Vorteile mit sich. Diese reichen vom Ehegattensplitting bis zu den Freibeträgen bei Geldgeschenken oder Erbschaften. Auch das Thema Gemeinschaftskonto sollte sorgfältig erörtert werden. Tipps für frischgetraute Paare lesen Sie hier: |
UBS-Aktionäre verweigern Präsident Weber und Konzernchef Ermotti die Entlastung Die UBS-Aktionäre haben heute auf der Hauptversammlung der Schweizer Großbank sowohl der Führung um Konzernchef Sergio Ermotti als auch dem Verwaltungsrat unter Leitung von Axel Weber die Entlastung verweigert. Die Zustimmung lag bei nur 41,67 Prozent und damit unter der erforderlichen Schwelle von 50 Prozent. Als Grund für das außergewöhnliche Misstrauensvotum gilt der Umgang der Bank mit einem Rechtsstreit in Frankreich, der auf dem Aktionärstreffen heftig kritisiert wurde. Ende Februar hatte ein Gericht in Paris die Bank wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu einer Rekordstrafe von 4,5 Milliarden Euro verurteilt. Verwaltungsratspräsident Weber hatte zuvor das Vorgehen des Geldhauses verteidigt. Eine außergerichtliche Einigung sei nicht möglich gewesen, "uns blieb deshalb – auch im Interesse der Aktionärinnen und Aktionäre – nur der Gerichtsweg", betonte er. Er sei überzeugt, dass die Berufungsinstanz die Argumente des Instituts besser berücksichtigen werde als die erste Instanz. Die UBS erwartet, dass der Rechtsstreit noch jahrelang andauert. Das Aktionärs-Votum hat keine unmittelbaren rechtlichen Konsequenzen für das Management, aber Signalwirkung. Neuseelands Chef-Finanzberater Makhlouf wird irischer Notenbank-Chef Der Chef-Finanzberater der Regierung Neuseelands, Gabriel Makhlouf, wird als erster Nicht-Einheimischer Präsident der Notenbank Irlands. Der 58-Jährige tritt im September die Nachfolge von Philip Lane an, der im Juni als Chefökonom ins Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) wechselt. Um diesen Zeitraum zu überbrücken, wird ein Übergangspräsident ernannt, hieß es. Makhlouf wurde in Kairo als Kind eines britisch-griechischen UN-Diplomatenpaares geboren und hat in Großbritannien in führenden Positionen gearbeitet, etwa als Privatsekretär des früheren Finanzministers Gordon Brown. Makhlouf wird im EZB-Rat vertreten sein, so dass Irland erstmals zwei Repräsentanten in der Führungsriege der Notenbank haben wird. |
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Diese Fehler sollte man als Chef niemals machen Haben Sie eine leitende Position erreicht? Dann sollten Sie unbedingt fünf schwerwiegende Fehler vermeiden, um kompetente Mitarbeiter nicht zu vergraulen. Auch wenn Ihr Terminkalender überquillt, wimmeln Sie Gesprächswünsche nicht permanent mit der Begründung "keine Zeit" ab. Sie laufen damit Gefahr, bald als unnahbar und abgehoben zu gelten. Mitarbeiter mit kreativen Ideen oder ernsthaften Problemen werden dann bald aufgeben, Sie anzusprechen. Schädlich ist aber auch, wenn Sie in einen Kontrollzwang verfallen und meinen, alles selber machen zu müssen. Vor welchen Fehlern Sie sich sonst noch hüten sollten, lesen Sie hier: |
Zu den Finanzkonzernen, die Zahlen des ersten Quartals veröffentlichen, zählen unter anderem die französische Großbank Société Générale, die österreichische Erste Group Bank und die britische HSBC Holdings. – Das europäische Statistikamt Eurostat gibt seine Vorabschätzung für die Entwicklung der Inflationsrate im Euroraum für den Monat April bekannt. – Die US-Ratingagentur Moody's legt ihre Bonitätsbewertung für Frankreich und Ungarn vor, die Agentur Fitch für die Türkei und Serbien. |
Bei Fehlverhalten ermahnen oder abmahnen? Häufiges privates Telefonieren, zu spät zu Meetings kommen oder ständig Chaos am Arbeitsplatz hinterlassen: dieses Verhalten von Kollegen kann im Arbeitsalltag arg nerven. Als Chef sollte man dies nicht durchgehen lassen und den Mitarbeiter ermahnen. Ob mündlich oder schriftlich, sollte von Fall zu Fall entschieden werden. Greifen Ermahnungen aber ins Leere, und wird der Arbeitsfluss erheblich gestört, dann kann der Arbeitgeber abmahnen. Was dies für Konsequenzen hat und warum bei kleineren Fehltritten eher maßvoller reagiert werden sollte, lesen Sie hier: |
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