Editorial
Guten Tag Herr Do, das wird der Automobilindustrie wohl so gar nicht gefallen: Nach den diversen Abgasaffren, der von Teilen der Politik und von Verbrauchern vorschnell geforderten Ablsung des Dieselmotors, dem lauter werdenden Ruf nach der Elektro-Alternative, dem (zumindest partiellen) Wandel vom Besitztum eines Kfz hin zur Nutzung verschiedenartiger, individuell abgestimmter Mobilittsdienstleistungen startet jetzt die europische ECAR (European Campaign for the Freedom of the Automotive Parts and Repair Market) auch noch die Kampagne "Mehr Gerechtigkeit fr deutsche Autofahrer". Und das ausgerechnet wenige Wochen vor der IAA, bei der ohnehin schon zahlreiche "branchenfremde" Wettbewerber wie Google, Apple & Co. wieder auf den Plan treten werden. Hartmut Rhl, den seit vielen Jahren leidenschaftlichen Kmpfer fr eine Reparaturklausel und seines Zeichens als GVA-Prsident auch ein berufsmiger Verfechter der freien Teilewelt, hat die groe Euro-Allianz sofort auf den Plan gerufen. Sein Gesamtverband Autoteile-Handel e.V. trgt die Aktion mit und pusht sie im deutschen Markt. Was ihm berhaupt nicht passt, ist der von ihm angeprangerte Umstand, dass in etlichen europischen Nachbarlndern die Preise fr Karosserie-Ersatzteile teils bis zu 30 Prozent niedriger liegen als hierzulande: "Das Designschutz-Monopol macht Freie Werksttten und Verbraucher zu Preis-Verlierern", sagt er unmissverstndlich. Vier Milliarden Euro aus dem Gesamtumsatzkuchen von zwlf Milliarden fr Ersatz- und Verschleiteile seien hier direkt betroffen. Seine Forderungen fr mehr fairen Wettbewerb richten sich im aktuellen Bundestags-Wahljahr deshalb auch gezielt an die Zusammensetzung des nchsten Bundestages bzw. der nach der Wahl neuen Regierung. AUTOHAUS hat die Thematik Original-Karosserie-Ersatzteile in den vergangenen gut 20 Jahren immer wieder thematisiert und zusammen mit dem Freien Teilmarkt sowie den Hersteller-Marken der Automobilindustrie ausgeleuchtet. Neben dem Teil an sich geht es dabei argumentativ nicht zuletzt um Passgenauigkeiten sowie langjhrige Verfgbarkeiten von Auenhautteilen auch nach Serienauslauf eines Fahrzeugmodells. Wir werden aus aktuellem Anlass hierzu in Krze eine neue, branchenweite Untersuchung starten, die wir den Lesern in zwei Schritten sowohl in der 20-Jahres-Jubilumsausgabe im September, als auch in der Jahresschlussausgabe des AUTOHAUS-Magazins SchadenBusiness mit klaren Fakten prsentieren werden. Auch unsere Redaktion ist gespannt darauf, ob und gegebenenfalls wie sich die Prioritten und Qualittsansprche in den beiden "Lagern" seit unserer letzten groen Marktbetrachtung verndert haben! Auf eine gute und erfolgreiche Schadenwoche mit klarer Kante, Ihr Karsten Thtner
|