Sebastian Herrmann über Kinderhumor und seine unglaubliche Haltbarkeit.
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9. Februar 2024
Familie
Alles, was Eltern interessiert
Sebastian Herrmann
Redakteur  Wissen
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Guten Tag,
neulich hat mir mein achtjähriger Sohn einen Witz erzählt. Einen Witz, den Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kennen. Also: Gehen zwei Tomaten über die Straße. Wird die eine überfahren. Sagt die andere: „Hallo Ketchup!“ Diesen Sparwitz, so nannten wir als Kinder Witze, die bewusst unlustig sind, kenne ich noch aus meiner eigenen Grundschulzeit. Jetzt kehrte er also zurück – aus dem Mund meines Sohnes. Es war ein kleiner, wohliger Gruß aus der Vergangenheit.

Kennen Sie das auch, dass Ihre Kinder Witze erzählen, Sprüche reißen oder Spiele spielen, die alte Bekannte aus Ihrer eigenen Kindheit sind? Die Sie früher selbst gesagt, gespielt, gerufen haben? Im Winter auf dem Schlittenberg zu Beispiel, da schreien die Jungen und Mädchen seit Jahrzehnten „Aus der Bahn Kartoffelschmarrn“, bevor sie los rutschen. In anderen Regionen heißt es ebenso lange schon „Bahn frei, Kartoffelbrei!“ Wenn ich im Schnee daneben stehe und das höre, fühle ich mich augenblicklich um Jahrzehnte jünger, so, als wäre ich selbst wieder Kind und kurz davor, auf dem Schlitten einen Hang hinabzusausen.

Das im ersten Moment Überraschende daran ist allerdings, dass der Humor zwar uralt ist – die Kinder die Sprüche und Witze aber gar nicht von den Eltern oder Großeltern beigebracht bekommen. Ich zumindest habe meinem Sohn nie einen Sparwitz erzählt, bevor er damit angefangen hat. Ich habe mich daher gefragt: Woher hat er das dann?

In meiner Recherche hat sich mir die faszinierende Welt der Kinderfolklore aufgetan, die Welt der Kinder, die manche Wissenschaftler mit einem wilden, isoliert lebenden Volksstamm vergleichen. Klingt komisch, ist aber gar nicht mal so weit hergeholt: Mädchen und Jungen im Alter zwischen etwa fünf und zwölf Jahren pflegen eine eigene Kultur, die sie teilweise über Jahrhunderte weitergeben. Manche Forscher verfolgen die Ursprünge einzelner Spiele sogar bis ins alte Rom! Wie die Weitergabe genau funktioniert und warum bislang nicht einmal das Internet etwas daran ändern konnte, können Sie in diesem Text lesen.

Welche Sprüche, Witze, Reime und Spiele aus ihrer Kindheit sind Ihnen als Erwachsene wieder begegnet? Welche Witze erzählen Ihre Kinder? Und finden Sie das nicht auch absolut faszinierend und ein bisschen beruhigend, dass die Geschichten der Kindheit trotz Google, Fernsehen und Tiktok am Leben bleiben – sogar, ohne dass wir Alten etwas dafür tun müssen?

In diesem Sinne: Schneller, Propeller – ein schönes Wochenende wünscht
Sebastian Herrmann
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