Liebe Frau Do, mein persönlicher Star in dieser Bundesregierung, wenn man mit Blick auf das Kabinett derzeit überhaupt von Star reden kann, ist Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Die 40-jährige frühere Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Neukölln hat einen klaren Kompass in der Integrations- und Bildungspolitik. Und sie vermeidet zumindest bis jetzt noch die üblichen Politiker-Phrasen. Im Gespräch mit meinem Kollegen Jan Drebes stellt die SPD-Ministerin klar, dass der Schul- und Schwimmunterricht in diesem Land Pflicht ist - und nicht aus religiösen Gründen ausgesetzt werden darf. Notfalls muss man das mit Bußgeldern durchsetzen. Ich habe gestern viel über das Land gelernt, das in den nächsten zehn bis 20 Jahren die Welt noch stärker dominieren wird als jetzt schon: China. Bei unserem dritten China-Kongress haben wir über Technologie und Trends gesprochen, über den einzigartigen 900-Milliarden-Dollar-Infrastruktur Plan der chinesischen Regierung, über Fußball und Smartphones, über Joint Ventures und Patente. Über „Gesichtswahrung“ und den Schnaps mit den Geschäftspartnern. In allen Diskussionsrunden wurde mir und wahrscheinlich vielen der 300 Besuchern klar, dass wir uns intensiver mit dem Land auseinandersetzen sollten, das laut IHK-Chef Andreas Schmitz längst „Innovator statt Imitator“ ist. Xuewu Gu, Professor für Internationale Beziehungen an der Universität Bonn, sprach gestern von einer neuen „Augenhöhe“, die chinesische Eliten im Umgang mit deutschen Politikern und Wirtschaftsführern verlangen. Und man spürte in jeder Runde, wie intensiv die digitale Smartphone-Welt das Leben in China dominiert, während bei uns die Risiken der Digitalisierung Thema Nummer eins sind. „China ist ein mobile first country“, sagte die Europa-Präsidentin der Smartphone-Marke Huawei Honor. Selbst die Großmutter bezahle in China ihren Salat auf dem Markt mit Wechat, dem Messenger-Dienst. Florian Rinke fasst den Kongress zusammen. Eine Bildershow des Tages sehen Sie hier. Trockenzeit in NRW: Landwirte klagen über geringe Erträge, in den Wäldern herrscht Brandgefahr. Der Juni war mit insgesamt 50 Litern Niederschlagsmenge pro Quadratmeter trockener als im langjährigen Mittel (84 Liter). Was heißt das für das Land? Marc Latsch hat Antworten. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |