Liebe Leserinnen und Leser,
 

Robert Habeck hatte Recht: Putin fehlt es an Mumm, diagnostizierte Deutschlands grüner Wirtschaftsminister vor ein paar Tagen in einem Interview mit der ARD-Tagesschau. Was er damit meinte: Russlands Kriegspräsident hat in Sachen Nord Stream 1 nicht den Schneid, die Wahrheit zu sagen und spricht von technischen Problemen, wo es eigentlich um politische Differenzen ginge.

 

Wahre Worte. Doch auch Habeck und den Seinen fehlt es ein wenig an Mumm. In der Debatte um eine AKW-Laufzeitverlängerung über das Jahr 2022 hinaus nämlich ist bei Teilen der Grünen mittlerweile häufiger von einem Konsens beim Atomausstieg die Rede. Das ist nicht unbedingt gelogen, aber geschummelt ist es trotzdem. Denn die Mehrheit der Deutschen ist klar für eine Laufzeitverlängerung der drei noch verbliebenen deutschen Atomkraftwerke. Vielleicht also sollten die Grünen mutiger sein und die ganze Wahrheit auf den Tisch bringen. Das zumindest meint Cicero-Redakteur Ben Krischke in einem Text über kleine grüne Schummeleien mit dem „breiten Konsens“ zum Atomausstieg.

 

Geschummelt wird übrigens auch bei Corona, Russland und all den anderen Krisen. Denn, so Cicero-Autor Matthias Heitmann, die Politik ist krisensüchtig. Ihre Abhängigkeit von Ausnahmezuständen offenbart sich in der fortgesetzten Unwilligkeit, „Normalität“ auch nur anzustreben. Viel lieber hangelt sie sich von Krise zu Krise und von Sondermaßnahme zu Notverordnung. Diese Krisensucht ist ein Ausdruck tiefer Demokratieverdrossenheit – und zwar nicht von unten, sondern von oben, so Heitmann über ein Phänomen, das er die Not-Ständegesellschaft nennt.

 

Apropos Notstand: Den sahen viele Unions-Wähler noch 2021 nach der Wahlniederlage im Bundestagswahlkampf. Dann aber kam Friedrich Merz und die Rettung schien in greifbare Nähe gerückt zu sein. Die konservativen CDU-Mitglieder zumindest, die sich in der WerteUnion und dem Berliner Kreis zusammengeschlossen haben, ziehen eine erste positive Bilanz der Verdienste des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Fazit: Es hätte schlimmer kommen können, aber Merz müsse noch mehr tun, um konservative Wähler zurückzugewinnen. Für Hugo Müller-Vogg ist der Mann gut, aber noch nicht gut genug.

 

Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur

 
 
 
 
 
 
 
Atomkraftwerk
 
Debatte um AKW-Laufzeitverlängerung
 
Die kleine grüne Schummelei mit dem „breiten Konsens“ zum Atomausstieg
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
In der Debatte um eine AKW-Laufzeitverlängerung über das Jahr 2022 hinaus ist bei Teilen der Grünen mittlerweile häufiger von einem Konsens beim Atomausstieg die Rede. Das ist nicht unbedingt gelogen, aber geschummelt ist es trotzdem. Denn die Mehrheit der Deutschen ist klar für eine Laufzeitverlängerung der drei noch verbliebenen deutschen Atomkraftwerke.
 
 
 
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Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt
 
Postdemokratie
 
Die Not-Ständegesellschaft 
 
VON MATTHIAS HEITMANN
 
 
Die Politik ist krisensüchtig. Ihre Abhängigkeit von Ausnahmezuständen offenbart sich in der fortgesetzten Unwilligkeit, „Normalität“ auch nur anzustreben. Viel lieber hangelt sie sich von Krise zu Krise und von Sondermaßnahme zu Notverordnung. Diese Krisensucht ist ein Ausdruck tiefer Demokratieverdrossenheit – und zwar nicht von unten, sondern von oben.  
 
 
 
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Friedrich Merz
 
Konservative in der CDU
 
Merz: Viel besser als Merkel – aber noch nicht gut genug 
 
VON HUGO MÜLLER-VOGG
 
 
Die konservativen CDU-Mitglieder, die sich in der WerteUnion und dem Berliner Kreis zusammengeschlossen haben, ziehen eine erste Bilanz der Verdienste des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Fazit: Es hätte schlimmer kommen können, aber Merz müsse noch mehr tun, um konservative Wähler zurückzugewinnen.
 
 
 
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Joe Biden und Xi Jinping
 
China vor der Krise
 
Eine Konfrontation, die sich Peking nicht leisten kann
 
VON VIKTORIA LAURA HERCZEGH
 
 
China steht vor einer Zerreißprobe: Durch Konflikte zwischen einer armen Landbevölkerung und einer gut ausgebildeten und ökonomisch abgesicherten Stadtbevölkerung droht Fragmentierung. Hinzu kommt eine wachsende Banken- und Immobilienkrise. Die Lösung könnte in einer verbesserten Partnerschaft mit den USA liegen. Dafür aber müsste sich Peking von Moskau distanzieren.
 
 
 
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Sofia
 
Krisenreport Europa
 
Bulgarien: In banger Erwartung eines strengen Winters
 
VON FRANK STIER
 
 
Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen des Westens schlagen auf Europa zurück. Inflation, Energieknappheit und Währungsschwäche sind nur einige Folgen, mit denen die EU-Staaten zu kämpfen haben. Doch wie ist die Stimmung in der Bevölkerung, und mit welchen Schwierigkeiten haben die einzelnen Länder konkret zu kämpfen? Eine Sommerserie über einen kriselnden Kontinent. Teil 4: Bulgarien.
 
 
 
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Ralf Hanselle Klaus Stöhr
 
Klaus Stöhr im Gespräch mit Ralf Hanselle
 
Cicero Gesellschaft Podcast: „Wissenschaftler haben Verantwortung“
 
VON CICERO-REDAKTION
 
 
Klaus Stöhr ist einer der namhaftesten deutschen Corona-Experten. Anfang Juni ersetzte der 63-Jährige den freiwillig ausgeschiedenen Virologen Christian Drosten im Sachverständigenrat zur Evaluation der Corona-Maßnahmen. Der Bericht des Expertengremiums sorgte anschließend für Wirbel. Im Cicero Podcast Gesellschaft spricht Stöhr offen über die wesentlichen Fehler der deutschen Pandemie-Politik.
 
 
 
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Cicero im August
 
Kulturkampf
 
VON ALEXANDER MARGUIER
 
 
Eine drohende Wirtschaftskrise, Krieg in Europa und die Sorge vorm Frieren im Winter. Und währenddessen debattiert Deutschland über Männlein und Weiblein. In der aktuellen Ausgabe von Cicero haben wir uns tiefgründig mit der Geschlechterfrage auseinandergesetzt.
 
 
 
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Karikatur
 
Probe aufs Exempel
 
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