Anfang Dezember ist Vera Molnar im Alter von 99 Jahre gestorben (1924 Budapest - 2023 Paris). Sie setzte in den 1960er Jahren die ersten Großrechner als zentrales Hilfsmittel für ihre Kunst ein und gilt als Pionierin im Bereich der Computerkunst. Ihre Handzeichnungen zu elementaren Formen wie dem Quadrat übersetzte die Künstlerin in Programmierungen, die den Zufall und bewusste Störungen als zentrales Gestaltungsprinzip berücksichtigen. So experimentierte Molnar in ihren Serien auf häufig humorvolle Weise mit den auftretenden Unregelmäßigkeiten.
»Ich setze den Computer ein, um verschiedene Formen zu kombinieren, in der Hoffnung, dass dieses Instrument mir hilft die Grenzen von Lernen, Kulturerbe, Umwelteinflüsse; kurz gesagt: das soziale Umfeld, was als unsere zweite Haut angesehen werden muss, zu überwinden. Aufgrund der enormen Rechnerkapazitäten ermöglicht der Computer eine systematische Untersuchung aller visuellen Möglichkeiten. Dies verhilft dem Maler sich von mentalen/kulturellen ›Ready-mades‹ zu befreien und ermöglicht ihm neue Formkombinationen zu erschaffen, die bisher noch nicht zu sehen waren, weder in der Natur noch im Museum, nicht vorstellbare Bilder.« (Vera Molnar, 1980)
Mehr Informationen:
http://www.veramolnar.com/