Liebe Frau Do, in acht Wochen steht die Bundestagstagwahl an. Von Wahlkampf mag ich gar nicht sprechen, denn Armin Laschet und Annalena Baerbock machen es vor allem sich selber schwer. Jetzt hat auch er eingeräumt, in einem Buch Textpassagen von anderen verwandt zu haben, ohne sie kenntlich zu machen. Dazu etwas weiter unten mehr. Heute wichtig: Umfrage: Wo die Parteien in der Gunst der Wählerinnen und Wähler derzeit stehen, zeigt sich im neuen Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen, mit der wir zusammenarbeiten. Martin Kessler stellt Ihnen die aufschlussreichen Daten vor. Impfmüdigkeit: Das Robert-Koch-Institut meldet heute 2400 neue Positiv-Tests. Das sind 481 mehr als am Samstag vor einer Woche, die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 16,9 von 16,5 am Vortag. Im Ringen um steigende Impfzahlen könnte derweil nach Forscheransicht das Verhalten von Freunden und Bekannten ein Ansporn sein. Alle aktuellen Entwicklungen in unserem Liveblog. Olympia: Eine weitere Medaille holte das deutsche Olympia-Team in der Nacht zunächst nicht. Grund zur Freude gab es aber unter anderem beim Beachvolleyball - und auch andere deutsche Athletinnen und Athleten waren mit ihren Ergebnissen zufrieden. Die Olympia-Nacht zum Nachlesen. Noch mehr aktuelle Nachrichten gibt es zum Hören – von Montag bis Samstag jeden Morgen ab 5 Uhr in unserem „Aufwacher“-Podcast. Meinung am Morgen: Laschet: Jetzt also nochmal zum Buch des Kanzlerkandidaten, das allerdings schon 2009 erschienen ist. Es geht unter anderem um Textpassagen, die von anderen ohne Quellenangaben übernommen wurden. Ja, das klingt ähnlich wie die Vorwürfe gegen Kanzlerkandidatin Baerbock. Was davon zu halten ist, schreibt Martin Kessler in einem Kommentar. Bundestagswahl: Falls Sie sich fragen, welche Partei Sie in acht Wochen wählen sollen, kann (und will) ich Ihnen keinen Rat geben. Hauptsache, Sie wählen. Aber ich habe mich in einem Leitartikel mit der Ausgangslage und den Erwartungen an die Zeit danach beschäftigt. „Weniger Wut, mehr Hoffnung“, lautet der letzte Satz. Corona: Hoffnung – das gilt auch im Kampf gegen die Pandemie. Wolfram Goertz, selbst promovierter Mediziner, schreibt seit anderthalb Jahren darüber. Was er angesichts des aktuellen Regel-Tohuwabohus und einer möglichen vierten Welle jetzt rät, hat er in einem persönlichen Text aufgeschrieben. Sie wollen noch mehr Analysen und Kommentare? Unser Meinungs-Ressort versorgt Sie jeden Tag mit aktuellen Beiträgen. So gesehen: Persönlich werde ich jetzt auch. Meine Eltern, 92 und fast 86 Jahre alt, sind vorgestern mit dem Zug aus München angereist. Als wir am ersten Abend bei herrlichstem Wetter am Rheinufer entlanggingen, sagte mein (Stief-)Vater: „Vielleicht hätten wir doch wieder nach Düsseldorf ziehen sollen.“ Vor bald 50 Jahren haben die beiden nämlich hier geheiratet, er arbeitete damals in einem Hochhaus am Kennedydamm, sie in Oberkassel. Wenig später zogen wir weg. Und gerade stehen sie tatsächlich wieder vor einem Umzug, weil ein Immobilienunternehmer ihre „Seniorenresidenz“ übernommen hat und die alten Menschen raushaben will. Aber jetzt bleibt es München für die beiden, eine neue Seniorenwohnung ist schon gefunden, alle sind zufrieden. Durch den Blick meiner Eltern wird mir noch klarer, wie viel mir Düsseldorf nach gut anderthalb Jahren bedeutet. Als Grundschüler zog ich weg, jetzt bin ich wieder da. Das Leben besteht eben aus Umwegen, manchmal auch sehr langen. Jetzt führt es aber direkt in ein wunderbares Wochenende. Bis Montag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |