am 27. Januar war der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Die heutige Sitzung des Bundestages begann mit einer Gedenkstunde zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Januar 1945. Die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi und der Sportjournalist Marcel Reif, Sohn eines Holocaust-Überlebenden, sprachen im Bundestag. Es ist gut, dass das Parlament heute der Opfer des Nationalsozialismus gedacht hat. Aber was unternehmen die Volksvertreter gegen den heutigen Antisemitismus? Maram Stern, der geschäftsführende Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses und ebenfalls Sohn von Schoa-Überlebenden, spricht im Interview mit Volker Resing über die Demos gegen rechts und die Frage, warum nach dem 7. Oktober der Judenhass auch in bürgerlichen Kreisen wieder salonfähig ist. Für Stern ist evident: „Es hat sich etwas Fundamentales verändert.“ Und dennoch ist das Jahr 2024 nicht 1933, Höcke ist nicht Hitler, und Deutschland steht nicht kurz vor dem Vierten Reich. Mit Verbotsfantasien und Übertreibungen „verteidigt“ man die Demokratie ganz sicher nicht. Im Umgang mit der AfD wäre mehr Sachlichkeit angebracht – und mehr Gelassenheit nötig. Cicero-Redakteur Ben Krischke findet, man solle den Teufel nicht an die Wand malen. Zumal ein Stopp der unkontrollierten Einwanderung der AfD viel eher das Wasser abgraben würde als alle moralischen Appelle, historischen Vergleiche und Demos gegen rechts zusammen. Die Einführung der Bezahlkarte für Asylbewerber durch die Bundesländer ist endlich ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen Zuwanderungspolitik, schreibt mein Kollege Ferdinand Knauß. Die Bundesregierung zeigt sich dagegen weiter handlungsunwillig. Statt nämlich die Probleme endlich anzugehen, legen sich Regierung und Kanzler lieber mit der Opposition an. Olaf Scholz schaltet mitten in der Legislaturperiode in den Wahlkampfmodus, schreibt Cicero-Redakteur Volker Resing. Beim Schlagabtausch im Bundestag ätzt der Kanzler gegen den CDU-Chef und redet sich die Lage schön. Friedrich Merz hingegen hält die Ampel nicht mal mehr der Attacke für würdig. Der Regierungskoalition ruft er zu: „Wir haben mit Ihnen nichts zu tun!“ In den zurückliegenden Wochen hat eine unter anderem auch in Cicero geführte Debatte um DNA-Verunreinigungen der Covid-19-modRNA-Impfstoffe die Fachwelt, aber auch eine breite Öffentlichkeit beschäftigt. In einem zweiteiligen Beitrag, deren erster Teil gestern erschien, zeichnet eine wissenschaftliche Autorengruppe um die Mediziner Brigitte König und Paul Cullen die Diskussion nach und bewertet die möglichen Risiken der DNA-Reste. Lesen Sie heute den zweiten und letzten Teil: DNA in Covid-Impfstoffen: Nur unkontrollierte Messfehler? Ist Altersarmut in Deutschland ein verbreitetes Problem? Zahlen des Statistischen Bundesamtes scheinen dies zu bestätigen, Medien und Politik schlagen Alarm. Doch Vorsicht: In der Statistik werden auch Ärzte und Anwälte zu „Kleinrentnern“. Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg meint: Man kann die Rentner auch arm rechnen – wenn man das will. Zu guter Letzt stellt Ihnen die Cicero-Redaktion heute noch einige Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vor: Hannes Bajohr experimentiert mit Künstlicher Intelligenz, Paul Auster schreibt feinfühlig über das Altern, Simone Falk taucht in deutsch-polnische Begegnungen ein, und Navid Kermani und Natan Sznaider korrespondieren über den Nahostkonflikt. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |