| in Halle wurden gestern zwei Menschen ermordet. Sie gerieten zufällig in die Schusslinie eines rechtsextremen Mannes, der einen Anschlag auf eine Synagoge verüben wollte. Damit ist Halle leider kein Einzelfall. Deutschland steht vor einem Herbst der Extreme, schreibt Alexander Kissler. Politiker brauchen mehr als Sonntagsreden, um dagegen anzukommen. Stephan B. – der mutmaßliche Täter in Halle – hätte wahrscheinlich mehr Menschen ermordet, wenn er in die Synagoge gelangt wäre. Auch seine Waffen hatten oft Ladehemmungen. So konnten sich Passanten retten. Für die Polizei ist es schwer, solche „einsamen Wölfe“ frühzeitig zu erkennen. Dabei agieren sie nicht nicht allein, sondern vernetzen sich international und virtuell, schreibt der Politikwissenschaftler Florian Hartleb. Die diesjährigen Literaturnobelpreise gehen an den Österreicher Peter Handke und die Polin Olga Tokarczuk. Der Schriftsteller Friedrich Christian Delius erinnert sich an den April 1966, als er Handke das erste Mal im Rahmen eines Treffens der Gruppe 47 in Princeton traf. Sein Auftritt sei der eines Popkünstlers und Marketingstrategen gewesen: „Hier wollte einer, auf Teufel komm raus, Avantgarde sein.“ In Großbritannien ist kein Ende des Brexit-Chaos in Sicht. Premierminister würde zwar auch von dem Ausstiegsdatum am 31. Oktober absehen, trotzdem würde er auch weiterhin die EU ohne Deal verlassen. Sollte es zu Neuwahlen kommen, würde er dieses Vorhaben ins Wahlprogramm schreiben lassen. Deswegen drohen nun moderate Minister seine Regierung zu verlassen, berichtet Tessa Szyszkowitz aus London. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur | 