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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die gestern hier aufgeworfene Frage nach der Kauflaune der Konsumenten am “Singles Day” wurde von Alibaba kurze Zeit später bereits beantwortet. Fast unglaubliche 583.000 Bestellungen pro Sekunde erreichten die Plattform. Da ist das Unternehmen sicher, seine bisherigen Rekorde einzustellen. Fairerweise ist aber zu erwähnen, dass Alibaba sich in diesem Jahr nicht ausschließlich auf den 11.11. fokussierte, sondern besondere Angebote bereits seit Anfang des Monats präsentiert wurden. Auf die Zahlen können die Händler in deutschen Städten nur neidvoll schauen. Sie beklagen massive Umsatzeinbußen und fürchten um das Weihnachtsgeschäft.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Nicht nur im stationären Handel, sondern auch online ändern sich die Kundenanforderungen und Rahmenbedingungen stetig: Neue Trends in Design und Usability, wachsende Zugriffszahlen und steigende Komplexität müssen abgebildet werden. Auch mit zu langen Ladezeiten, fehlenden Bezahlmethoden und einer unzureichenden bis nicht vorhandenen mobilen User Experience werden Kunden beim Onlineshopping nicht glücklich. Lösung: Ein Systemwechsel von einem Monolithen hin zu einer cloud-basierten Software-as-a-Service-Lösung. Wie der Wechsel erfolgreich gelingt, zeigen die Experten der kernpunkt Digital GmbH in einem neuen Whitepaper.
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Unsere News des Tages:
Bisher hat sich Amazon bei der Ratenzahlung eher zurückgehalten. Die eigene Hardware und wenige ausgewählte Produkte wurden im Checkout ebenfalls ausgewählten Kunden zum Ratenkauf (meist zwischen 3 und 5 Monaten) angeboten. Und weil Ratenkauf und Finanzierung so schrecklich spießig klingen, wird das nun als “Buy Now, Pay Later” positioniert. Partner von Amazon ist die Barclaycard. Innerhalb des Checkouts wird die digitale Antragstrecke durchlaufen, an deren Ende die Finanzierungszusage steht. Gezahlt werden kann in Raten zwischen 3 und 48 Monaten. Der Finanzierungsrahmen bleibt für spätere Einkäufe bestehen. Finanziert wird mit 7,69 Prozent. Das dürfte so im guten Mittelfeld vergleichbarer Angebote liegen.
Ein Zusammentreffen der besonderen Art erlebte ich gestern, als Ikea Deutschland die Zahlen für das Geschäftsjahr veröffentlichte. Der Online-Handel hat mit einem Wachstum von stolzen 74,3 Prozent und 861 Mio. Euro für ein leichtes Plus gesorgt. Insgesamt kann das Unternehmen einen Einzelhandelsumsatz von 5,325 Mrd. Euro vorweisen, was ein leichtes Wachstum von 0,9 Prozent bedeutet. Die Nachricht erreichte mich in dem Moment, als ich selbst einige Artikel in meinen Warenkorb gelegt hatte. Unter Online-Handel scheint Ikea jedenfalls nicht den Versand zu verstehen. Darauf deuten auch die Erfahrungen anderer Kunden (auf Twitter nachzulesen) hin. Denn obwohl der Shop Warenverfügbarkeit vermeldete, sollte ich am Ende dann doch die meisten Produkte aus dem Warenkorb wieder entfernen, um bestellen zu dürfen. Click & Collect war davon nicht betroffen. Nur dann kann ich auch direkt zum Möbelhaus fahren.
Zufrieden darf man wohl bei Home24 sein. Der Online-Händler legt ein weiteres Rekordquartal vor und darf damit zu den Gewinnern der Coronavirus-Krise gezählt werden. Zwar fielen in das Quartal auch noch Aufträge aus der vorherigen Periode, das ändert aber nichts daran, dass im 3. Quartal ein währungsbereinigter Umsatz von 118 Mio. Euro in den Büchern steht. Verglichen mit dem Vorjahresquartal entspricht dies einer Steigerung von 54 Prozent. Insgesamt hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 seinen Umsatz währungsbereinigt auf 339 Mio. Euro gesteigert, was einem Wachstum von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Händler, die WhatsApp Business verwenden, können jetzt direkt über den Messenger verkaufen. Damit geht die Plattform über die bereits vorhandene Funktion zur Anzeige von Katalogen hinaus. Für die Konsumenten zeigt sich das durch einen neuen Button, der statt des Video-Anrufs integriert wurde. Über das Schaufenstersymbol dürfen die Kunden nun direkt eine Bestellung aufgeben. Über den Chatverlauf erhält der Kunde auch Rückmeldungen darüber, ob seine Bestellung erfolgreich war. Die direkte Kommunikation via Chat bleibt erhalten, die unmittelbare Kommunikation mit dem Kunden also weiter möglich.
Sie können Amazon zwar noch lange nicht den Rang ablaufen, aber wie eine aktuelle Studie des ECC Köln zeigt, haben sich Marktplätze aus Fernost wie Wish, AliExpress oder Joom einen festen Platz bei den Konsumenten aus Deutschland erobert. Dazu wurden 1.200 Kunden befragt, die die Marktplätze als besonders preiswert charakterisieren. Besonders stark werden Geschenkideen und Produkte aus “Hobby & Freizeit” dort gesucht.
Im Stammmarkt in der Schweiz zählt Digitec Galaxus zu den Schwergewichten. Davon ist das Unternehmen in Deutschland noch weit entfernt, kann aber jetzt zwei Jahre nach der Eröffnung des deutschen Onlineshops den 250.000sten Kunden feiern. In den vergangenen 24 Monaten wurde das Sortiment sukzessive ausgebaut. Zum Konzept gehört, nicht einfach nur Shop zu sein, sondern kuratierte Produkte für eine Community anzubieten.
Matratzenanbieter Casper, das als Online-Player und D2C-Marke gestartet hat, betreibt inzwischen 60 Stores unter eigenen Namen. Das Unternehmen ist in der Vergangenheit auch bereits einige Partnerschaften mit Handelsunternehmen in den USA eingegangen. Jetzt gesellt sich Nordstrom dazu. In 31 Nordstrom-Filialen können die Kunden die Matratzen dann auch ausprobieren. Ziel von Casper ist es dabei, Kundengruppen zu erreichen, die trotz des hohen Marketingaufwands noch nicht mit der Marke in Berührung gekommen sind.
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