Studie identifiziert genetisches Risiko
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Liebe/r Leser/in,

Wissenschaft ist spannend – und manchmal brutal. Eine neue Studie zeigt, dass ein kleiner, aber nicht unerheblicher Teil der Menschheit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an Alzheimer erkrankt. Nach dieser Nachricht tut es vielleicht gut, dass die Pandemie-Beschränkungen die Schülerinnen und Schüler nicht so weit zurückgeworfen haben wie befürchtet. Die Jungen stechen auch in einer Umfrage zur Ernährung hervor. Sie wirft die Frage auf: Werden wir immer ängstlicher, wenn es ums Essen geht?

Mit besten Wünschen für den morgigen Feiertag,

Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Neues aus Wissen und Gesundheit

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1. Jeder 50. bekommt wegen eines Gens frühzeitig Alzheimer

Ein Gen mit der Bezeichnung ApoE4 erhöht das Risiko, an der Alzheimer-Demenz zu erkranken. Das wusste die Wissenschaft bereits. Jetzt aber stellt sich die wahre Dimension der genetischen Variante heraus. Fast alle Personen, die zwei Kopien von ApoE4 tragen, erkranken – viele schon mit 55 Jahren, mit 65 lassen sich typische Ablagerungen im Zentralen Nervensystem nachweisen. Die Doppelbelastung betrifft immerhin ungefähr zwei Prozent der Bevölkerung.

Da stellen sich Fragen nach den Konsequenzen. Von drei Experten, die das Science Media Center dazu befragt hat, wird der Münchener Neuro-Forscher Nicolai Franzmeier am deutlichsten. „Aktuell“ würde Franzmeier „nicht empfehlen, sich auf ApoE4 testen zu lassen, da daraus keine therapeutische Konsequenz resultiert“. Es gibt nämlich nur schwach wirksame Alzheimer-Medikamente, und zwei bessere (Lecanemab, Donanemab) sind noch nicht richtig auf dem Markt. Fürs Kinderkriegen gelte: Ein Träger zweier Kopien könne nur eine davon weitergeben, was keine so hohe Erkrankungswahrscheinlichkeit nach sich ziehe. Kritisch werde es, wenn beide Eltern zwei Kopien trügen.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

Foto der Woche: Killer zwischen Baum und Borke

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„Buchdrucker“ und „Kupferstecher“ heißen die bekanntesten Borkenkäferarten, die über Deutschlands geschwächte Fichten herfallen. Die Grabgänge ihrer Larven erinnerten Forscher und Waldbauern einst an arabische Schriftzeichen. Nun beginnt wieder die Saison der gefürchteten Insekten, und die Forstleute müssen Ausschau halten nach befallenen Bäumen. Borkenkäfer profitieren vom Klimawandel. Bei anhaltender Hitze und Trockenheit produzieren die Fichten nicht mehr genügend Harz, um sich der Schädlinge zu erwehren.

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2. Essen: Hysterie oder Verantwortung?

Der Trend zur fleischarmen oder fleischlosen Ernährung, den die Grafik oben zeigt, ist nur eines der interessanten Ergebnisse der Nestlé-Studie „So is(s)t Deutschland 2024“. Ein anderes: Das Essen beschäftigt uns immer mehr, macht uns, auch so lassen sich die Ergebnisse interpretieren, immer mehr Sorgen. 53 Prozent der mehr als 2000 Befragten sagen, dass sie sich „viel“ mit der eigenen Ernährung beschäftigten. Im Jahr 2018 hatten das erst 37 Prozent formuliert. Außerdem stieg die Zahl derjenigen, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihre Ernährung „achten“ müssen, von 2018 auf 2024 von 30 auf 41 Prozent.

Die „Vertreibung aus dem Ernährungsparadies“ (Studienautor Stephan Grünewald vom Rheingold Institut) trifft nicht zuletzt die Jungen. 78 Prozent der 16-bis 27-Jährigen sagen: „Ich sollte mich gesünder ernähren“ – gegenüber 72 Prozent unter allen Befragten. 31 Prozent aus der „Gen.Z“ (gesamt nur 18 Prozent) stimmen sogar der Aussage zu: „Ich schäme mich manchmal für das, was ich esse.“  Grünewald: „Die Unbeschwertheit geht verloren.“


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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3. Trotz Corona fit in Mathematik

Online-Schule, Unterrichtsausfall und erschwerte Bedingungen im Klassenzimmer: Die Einschränkungen während der Corona-Pandemie 2020 bis 2023 forderten gerade den Schülerinnen und Schüler einiges ab. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe in Bamberg widerspricht aber wenigstens in einem Fach den Ängsten, Annahmen und auch bisherigen Untersuchungsergebnissen, die auf schwere Nachteile im Lern- und Bildungsstand hinwiesen. Die Corona-Einschränkungen hätten keine Auswirkungen auf die Entwicklung von mathematischen Kompetenzen bei Neuntklässlern gehabt, sagt das Institut.

Die Autoren verglichen die Daten von 6048 Jugendlichen, die zwischen 2012 und 2015 beziehungsweise zwischen 2018 und 2021 in der Sekundarstufe verschiedener Schulformen waren. Ihr Ergebnis in einem Satz: Die Kompetenzzuwächse von der 7. bis zur 9. Klasse fielen in Mathematik „nahezu identisch aus“. Offen bleibe allerdings, wie Jüngere abschneiden würden. Denn ein Grund für die kaum vorhandenen negativen Effekte auf die Leistungsentwicklung könnte dem Forscherteam zufolge „darin liegen, dass bei Jugendlichen in der Sekundarstufe die Fähigkeit zum selbst gesteuerten Lernen deutlich stärker ausgeprägt ist als beispielsweise bei Grundschülerinnen und -schülern“. Das Institut verspricht, dass eine Version des Berichts auf seiner Seite zu lesen sein wird.


Kurt-Martin Mayer,
Wissen & Gesundheit

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