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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 14.09.2022 | Bedeckt bei Höchstwerten um 19°C. | ||
+ 1000. Folge der Berliner Schnuppen + Hauptstadt-Nachfolger des 9-Euro-Tickets könnte nur für Abonnenten gelten + Zahl der Rentner mit Anspruch auf Grundsicherung um 20 Prozent gestiegen + |
von Stefan Jacobs |
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Guten Morgen, gestern Mittag meldete der RBB, dass der Senat ein 29-Euro-Ticket von Oktober bis Dezember beschlossen habe. Nachdem zwei Senatorinnen und die Regiermeisterin dementiert hatten, löschte der RBB den Tweet zur Meldung und feilte an der Nachricht auf allen Kanälen so lange herum, bis eigentlich nur die bereits bekannte Erkenntnis blieb, dass ein Berliner Solo zwar verlockend, aber zwangsläufig ein Affront gegen den VBB (der Donnerstag tagt) und hunderttausende Pendler wäre. Journalismus am Tarifzonenlimit. 29 Euro pro Monat für ganz Berlin – aber 107 für die letzte Station nach Eichwalde, Erkner oder Hennigsdorf? Schwierig. Dabei würden die Umlandgemeinden insofern profitieren, als sich das tägliche Pendlerparkplatzchaos dann komplett aus dem Speckgürtel an Berliner Bahnhöfe verlagern würde. Womöglich scheitert der Berliner 29-Euro-Plan gar nicht am Widerstand aus Brandenburg, sondern an den Konditionen des vom Bund finanzierten ÖPNV-Rettungsschirms: CP-Kollege Christian Latz berichtet von einer Vorlage der Verkehrssenatorin für den parlamentarischen Hauptausschuss, wonach die einzig praktikable Option ein auf Abonnent/innen beschränktes Sonderangebot (T+) ist. Wer davon profitieren will, müsste ab Oktober ein Abo abschließen. Damit aus der Aktion am Ende kein Fall für die Verbraucherzentrale wird, sollen die Kunden ein Sonderkündigungsrecht zum Jahresende erhalten. CP-Prognose: In der Abo-Abteilung der BVG werden sie demnächst Magentabletten zum Frühstück brauchen. Es sei denn, Bund und Länder bekommen bis Januar ein brauchbares Nachfolgeangebot zustande. | |||||
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Was haben Drucksonden, Einperler, Winkelkodierer und Radar gemeinsam? Mit ihnen misst die Verwaltung Wasserstände (an 62 Stellen in Gewässern und an 1025 Grundwassermessstellen). Weitere „Sensordaten im Land Berlin“ (Q: Umweltverwaltung auf FDP-Anfrage): Luftgüte, Bodenfeuchte sowie Temperaturmessungen bis in 20 Meter Tiefe, außerdem permanente Radverkehrszählung an 19 Orten. Sensortionell! Was der Senat nicht erwähnt: Auch im Hauptstraßennetz gibt es Sensoren, die z.T. auch das Tempo von Autos und Lastwagen messen. Und, was fährt man so in Berlin, z.B. am stauarmen vergangenen Sonntag? In der Müggelheimer Straße beispielsweise im Mittel (!) 59,3 km/h, in der Köpenicker Straße 60,1, auf dem Adlergestell 58,7, in der Waltersdorfer Straße 58,6, auf der Rhinstraße 57,5 km/h – überall bei erlaubtem Tempo 50. | |||||
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Grüße gehen raus an den Bauarbeiter, der gestern rauchend das Warnschild „Achtung! Arbeiten an Gasleitung“ (Warnsymbol: durchgestrichene Zigarette) an der Regattastraße in Grünau bewacht hat. Eine Explosion wäre nur konsequent gewesen auf dieser Baustelle, deren Grundgesetz Murphys Law ist. Ein Kollege von der „Berliner Zeitung“ hat die Geschichte mal aufgeschrieben, in der ein Brand, eine Insolvenz, ein versehentlich zubetoniertes Abwasserrohr, ruiniertes Spezialwerkzeug und eine beim Reparaturversuch beschädigte Gasleitung vorkommen. Insofern klingt die aktuelle Auskunft der Wasserbetriebe gegenüber dem CP beinahe unheimlich: Die Reparaturen kämen gut voran, so dass die Sperrung (die Fußgänger zu Slalom und Autofahrer zu einem kilometerlangen Umweg zwingt) schon im November beendet werden könne. Obwohl sich die Verdächtigen an der Hand eines altgedienten Sägewerkers abzählen lassen dürften, werden die Kosten für den Tausch des zubetonierten Rohrs voraussichtlich an den Wasserbetriebe bzw. deren Kunden hängen bleiben: „Wir tragen die volle Beweislast“, sagt Sprecher Stephan Natz am CP-Telefon und berichtet von frustrierenden Erfahrungen vor Gericht. Wobei der Schaden in Grünau mindestens eine halbe Million Euro betrage. Nach einer ähnlichen Havarie in Mariendorf kämpfe man juristisch um eine halbe Million, „und mit einer Baufirma am Humboldt-Forum streiten wir uns um 230.000 Euro und haben gerade Beschwerde eingelegt, damit die Sache nicht verjährt“. Am Schlossplatz habe Bentonit (mit dem sich z.B. Bauwerke abdichten lassen) einen Abwasserkanal zugesetzt. Shit happens. Und bleibt manchmal länger. | |||||
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Bei den Berliner Schnuppen ist heute große Party – und im (bedingt begabten, s.u.) Team Checkpoint zumindest mental ebenfalls, weil wir die 1000. Folge des unvergleichlichen Figurentheaters feiern, mit dem Naomi Fearn nicht nur die Leser, sondern auch die Macher der CP-Vollversion jeden Morgen beglückt. Großes Kino im kleinen Format! Und es wird noch besser: Zum Jubiläum verlosen wir exklusiv unter allen Abonnent/innen der Vollversion fünf Postkarten mit dem Schnuppen-Franzi-Slogan „Dit könnte jehn“, die es nur in limitierter Auflage gibt, mit einer persönlichen Widmung von Naomi Fearn. Wenn auch Sie teilnehmen wollen (und wir verlosen auch sonst so einiges), dann abonnieren Sie unsere Vollversion doch gerne hier. Vielen Dank! | |||||
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An dieser Stelle gratulieren wir, das Team Checkpoint, von Herzen. Und überlassen die Zeichenkunst dann aber auch gleich wieder der lieben Naomi Fearn. | |||||
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