kurz vor dem kommenden Wahlsonntag kann Alice Weidel, neben Tino Chrupalla Spitzenkandidatin für die AfD, aufatmen. In der Affäre um angeblich illegale Spenden an ein Konto der AfD-Fraktionsvorsitzenden sind gestern nach drei Jahren Ermittlungsarbeit alle Verfahren eingestellt worden. Das indes ist schon die interessanteste Meldung, die es aktuell um die Partei und ihr Spitzenduo gibt. Die vermeintliche Alternative zu den sogenannten Altparteien fällt in diesem Wahlkampf vornehmlich dadurch auf, dass sie eigentlich gar nicht auffällt. Der Wahlkampf der AfD, die in der Vergangenheit immer wieder durch abgebrochene Interviews, provokante Thesen und interne Machtkämpfe von sich reden gemacht hat, verläuft merkwürdig unspektakulär. Am rechten Rand des im Bundestag vertretenen Parteienspektrums plätschert es routiniert, ja fast langweilig dahin. Die Demoskopen sehen die AfD bei gut elf Prozent, und selbst das Formtief der Konservativen scheint nicht auf dem Konto von Weidel und Chrupalla einzuzahlen. Es hat den Anschein, als würden enttäuschte Unionswähler in diesem Jahr eher nach links als nach rechts abwandern. Was also ist los mit der Partei, die doch angeblich so anders sein wollte als die anderen? Im Sondernewsletter haben wir heute noch einmal alle Cicero-Artikel zur selbsternannten Alternative für Deutschland zusammengestellt. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |