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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 09.01.2020 | Vormittags stark bewölkt und neblig, am Nachmittag kommt auch noch Regen dazu, max. 9°C. | ||
+ Alexanderplatz ein Drittel des Jahres mit Buden blockiert + SPD träumt von Seilbahn am Müggelsee + Klimawandel als virtueller Rundgang auf der Grünen Woche + |
von Robert Ide |
Guten Morgen, vielleicht wird das wieder so ein Tag, an dem im Nahen Osten ein weiterer Krieg ein weiteres Stück näher rückt: In der Nacht schlugen erneut Raketen im Regierungsviertel von Bagdad ein. Immerhin, die USA und der Iran hielten ihr Gleichgewicht des Abschreckens ohne weitere militärischen Angriffe aufrecht. Womöglich kann dies also ein Tag sein, an dem man mal eine Sekunde länger an die von Macht- und Rohstoffkonflikten zermürbte Bevölkerung in der Region denkt. Regelmäßig wurden in den vergangenen Jahren Proteste im Iran vom Regime blutig niedergeschlagen, hunderte Menschen starben. Gestern, am Tag nach einer tödlichen Massenpanik bei der staatlich organisierten Trauerfeier nach dem US-Drohnenangriff sowie dem iranischen Vergeltungsschlag auf US-Militärbasen in Irak, erschütterten auch noch ein Erdbeben im Süden des Landes und ein Flugzeugabsturz bei Teheran mit bislang unklarer Ursache das Volk. Auf jeden Fall ist dies so ein Tag, an dem man wieder etwas dankbarer dafür sein sollte, in einem friedlichen Europa zu leben. Und einer freien Stadt Berlin. | |||||
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Dass der Berliner Alexanderplatz mehr Stein als Sein ist, sieht man in diesen Tagen schwarz auf grau. Derzeit wird die Tristesse rund um den Fernsehturm auf die Spitze getrieben, denn sämtliche hier sonst hingezimmerten Frühlings-Sommer-Ernte-Weihnachts-Bretterbuden sind wie vom Betonboden verschluckt (Beweisfoto hier). Zum Glück hat diese „budenlose Frechheit“ (via Twitternutzer „Slowtiger“) bald ein Ende – auf Nachfrage lässt das Bezirksamt Mitte wissen, was dieses Jahr hier alles hingebrettert wird: Ostermarkt (03. – 29. April), Firefighter-Run (8. und 9. Mai), Feier zum DFB-Pokalfinale (23. Mai), Afrika-Festival (16. Juni – 06. Juli), „Berlin lacht“ (21. Juli – 11. August), „Vegan-Fest“ (28. – 30. August), „Oktoberfest“ (18. September – 14. Oktober) und Weihnachtsmarkt (6. November – 31. Dezember). 120 Tage sind in diesem Jahr für Kommerzterz vorgesehen, das immerhin hält nicht jeder Platz aus. Jeder Passant allerdings auch nicht. Hey, wann kommt der Alex? Der zentrale Budenzirkus ohne Zelt und Zauber hat nach Auskunft des Bezirks in den vergangenen Jahren 200.000 bis 300.000 Euro an Sondernutzungsgebühren eingebracht. Auf die Frage, ob diese Einnahmen den schrammeligen Eindruck an einem der wichtigsten Orte Berlins aufwiegen, antwortet Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel offen mit einem „klaren Nein“. Und verspricht ab dem kommenden Jahr „ein grundsätzlich neues Verfahren“, in dem Bezirk, Senat und Anrainer in einer Kommission alle eingereichten Veranstaltungskonzepte bewerten. „So hoffen wir, mehr Vielfalt und Qualität auf den Platz zu bekommen.“ Zudem hofft von Dassel auch noch, mittels einer so genannten Gestaltungssatzung den „Wildwuchs an Stühlen, Schildern und Schirmen einzudämmen und insgesamt die Aufenthaltsqualität auf dem Alexanderplatz zu verbessern“. Hoffentlich werden dabei nicht die Schilder entfernt, die anzeigen, wie man den Platz wieder verlassen kann. Ach, letzter Nachtrag zum Alex noch: Neue Bäume will das Bezirksamt nicht auf dem Platz pflanzen, der in Mitte nach seiner Mitte sucht (interaktives Tagesspiegel-Dossier zum Alex hier). Dies sei durch den Denkmalschutz begrenzt, teilt Sprecher Christian Zielke mit. Außerdem: „Der Platz soll möglichst offen gehalten werden.“ Dürfen neben den Bretterbuden also keine Baumstämme in den Himmel wachsen? Wir reichen diese offene Frage gleich mal an Sie weiter, liebe Leserinnen und Leser – stimmen Sie ab in unserer neuen Checkpoint-Umfrage. Denn immerhin eines ist uns der Alex nicht: so egal, wie er manchmal wirkt. | |||||
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Kommen wir zu hochfliegenderen Plänen: Die SPD in Treptow-Köpenick träumt von einer Seilbahn vom Müggelsee über die Müggelberge bis zur Straßenbahnstation Bammelecke. Ist das die echte Mobilitätswende?, fragt unser Reporter Thomas Loy – oder wollen sich wieder nur ein paar Genossen in die Privatwirtschaft abseilen, etwa zu einer neu zu gründenden Berliner Seilbahnen-Betriebsgesellschaft? Alle Nicht-Südost-Berliner fragen sich dagegen wohl eher, was bittesehr die Bammelecke sein soll. Bitteschön: ein schöner Strand an der Dahme, an dem man schön bammeln gehen kann. Eine schöne Seilbahn gibt es auch schon in Marzahn. Berlin hängt eben öfter in den Seilen. | |||||
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Bald kommt die Zeit, in der man sich auch in der Hauptstadt um Schafe schert: Ab 17. Januar lädt die Grüne Woche wieder Freunde der lebendigen und gegrillten Tierwelt in die Berliner Mästehallen. Dort kann man in einer Klimakuppel des Entwicklungshilfe-Ministeriums virtuell nach Madagaskar reisen und über die vertrocknende Insel wandeln. Wärme und Gerüche werden den Besuchern während des Rundgangs mit Rundumfilm eingedampft. Ein heißer Hauch von Klimawandel weht durch Berlin – und wird manche Debatte auf der Messe hitziger machen. | |||||
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Lust, sich jetzt lieber noch mal im Bett umzudrehen? Dann schauen Sie erst nach, ob Ihre Matratze verwanzt ist. „Wir haben im Moment so viele Aufträge wie noch nie“, berichtet Kammerjäger Adam Tesmer und beklagt eine Berliner Bettwanzen-Plage (via „Berliner Kurier“). Selbst in Fünf-Sterne-Hotels soll in den Betten nicht nur gekeucht, sondern auch gekreucht werden – so sehr, dass zuletzt eine ganze Zimmereinrichtung über Nacht in Tüten verpackt und entsorgt worden sei. Experten fordern eine Meldepflicht, um die Viecher von der Bettkante zu stoßen – und haben dafür eine Karte mit Krabbilitätsschwerpunkten gebastelt. Noch nicht eingezeichnet: Hamburgs Wanzenviertel. | |||||
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