die Debatte über die von Cicero freigeklagten Atomkraft-Akten des Wirtschaftsministeriums, die zeigen, wie Strippenzieher der Grünen 2022 die Entscheidung über eine Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke manipuliert haben, reißt nicht ab. Dabei treten bei der Auswertung der Akten immer neue Details zutage. Unser heutiges Fundstück aus den AKW-Files: Als mit Beginn des Ukrainekriegs der deutsche Atomausstieg in Frage gestellt wurde, zeigte sich Robert Habeck offen für Argumente der Kernkraft-Befürworter. Der Minister ließ sich intern über neue Entwicklungen in der Reaktortechnik informieren – zum Unmut seines machtbewussten Staatssekretärs. Cicero-Redakteur Daniel Gräber belegt: Habeck interessierte sich für neue Reaktoren. Und Habecks Parteikollegin Annalena Baerbock interessiert sich für makelloses Aussehen. So leistet sie sich eine Visagistin für 137.000 Euro im Jahr. Darf man sich darüber aufregen? Selbstverständlich darf man das. Denn in einem Land, in dem Medien und Politik tagtäglich den Verzicht predigen, sollten die Prediger selbst erstmal mit gutem Beispiel vorangehen. Mein Kollege Ben Krischke über Beauty-Ausgaben von Spitzenpolitikern: Von Vorbildern und Verzichtspredigern. Die CDU hat auf ihrem am Mittwoch zu Ende gegangenen Bundesparteitag mit der Ära Merkel endgültig abgeschlossen. Es bleiben jedoch Fragen offen: Wie lässt sich, vor allem in den östlichen Bundesländern, die Brandmauer zur AfD aufrechterhalten? Und kommt das Bündnis Sahra Wagenknecht als Koalitionspartner infrage? Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg meint: Die klare Positionierung fehlt noch. Unangenehm klar positionieren sich hingegen knapp 1000 Hochschullehrer: In einem Statement solidarisieren sie sich mit den Betreibern des Anti-Israel-Protestcamps an der Freien Universität Berlin. Von Antisemitismus wollen sie dabei nichts gehört haben. Die Integrationsforscherin Naika Foroutan hat für Kritik an dem Statement nur Spott übrig. Man hat, wie ich in meinem heutigen Kommentar schreibe, im woken und postkolonialen Milieu eben Verständnis für Judenhasser. Freitags ist, Sie wissen es ja, bei Cicero immer Podcast-Tag. Heute spricht der Regisseur Oskar Roehler mit Chefredakteur Alexander Marguier über den Irrsinn seiner Branche, über die Niederungen des deutschen Fernsehfilms und über Angela Merkel. Außerdem beschreibt er den Sexappeal von Suhrkamp-Lektorinnen und erklärt, warum er sich in seinem neuen Film „Bad Director“ selbst persifliert. Ein Roehler-Zitat aus dem Podcast: „Das Fernsehen der letzten 20 Jahre ist ein Friedhof.“ Der chinesische Kurzvideodienst TikTok ist so erfolgreich, dass ihm in den USA die Zerschlagung droht. Geht es um Sicherheitsbedenken? Oder um den Schutz der eigenen Onlinegiganten? Der Journalist und Sachbuchautor Wolfgang Hirn über den Wirtschaftskrieg um Teenie-Apps. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |