neulich im ICE vor Kassel. Die sonore Stimme eines Bahnmanns schnurrt aus dem Lautsprecher – und klingt ernsthaft beschämt: „Es tut uns unfassbar leid, was wir Ihnen heute wieder bieten.“ Ich war zuvor in einem Regionalzug gefahren (Klimaanlage kaputt), sah dann, dass mein ICE wegen einer Reparatur ausfiel, nahm einen Zug früher, der verspätet losfuhr, dann auf offener Strecke stehen blieb. Die sonore Stimme (der Mann gehört ins Radio!): „Der Zugführer ist ausgestiegen und versucht den Zug zu reparieren.“ Wow, dachte ich. Was die alles können. Wie der Tüftel-Typ aus der TV-Serie „MacGyver“. Mit Draht und Spucke löst der jedes Problem. Nach ca. 25 Minuten fahren wir. 20 (!) Meter und – bleiben wieder stehen. Wieder der bassige Schnurr-Mann: „Unglaublich: Jetzt ist die Bremse in Waggon 11 kaputt. Unsere Leute schauen sich das an.“ Ein Mann in gelber Warnweste rennt an meinem Platz vorbei. Ich atme den Schmerz weg. Noch mal 30 Minuten später: „Wegen der Unannehmlichkeiten laden wir Sie auf einen alkoholfreien Softdrink ein: Es gibt stilles Wasser.“ Da muss ich kurz laut lachen: Hurra! 

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Bahn-Bashing ist ja schon lange schick. Inzwischen aber lässt es sich selbst für wohlwollendste Kunden nicht übersehen: Der Apparat ist ernsthaft mürbe. Die tauglichen Alternativen zum Chaos an den Flughäfen werden damit überschaubarer. Wie der Hamburger Airport die oft stundenlangen Wartezeiten jetzt reduzieren will, steht hier. (M+)

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Sagenhafte 935.000 9-Euro-Tickets hat der HVV bisher verkauft – ein echter Erfolg Tatsächlich scheint es, als habe die Billigfahrkarte einen regelrechten „Boom“ im Öffentlichen Nahverkehr ausgelöst. So sehr, dass es am Hamburger Hauptbahnhof teilweise zu übervollen Gleisen und Zügen kommt. Eine große Hoffnung kann das Neun-Euro-Ticket allerdings nicht erfüllen: weniger Autoverkehr. (M+)

Heute gibt's Regen!

Einen wunderbaren und bewegten Freitag wünscht 

Maik Koltermann
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