Adidas denkt um

Liebe Leserinnen und Leser,
in diesen Tagen wird viel darüber diskutiert, welche Langfristfolgen die Coronakrise haben wird. Mit Blick auf die Unternehmensfinanzierung zeichnet sich eine Entwicklung immer stärker ab: Finanzierungssicherheit sticht Kostenoptimierung. Diesen Ansatz haben viele Finanzchefs zwar auch schon vor der Krise verfolgt – aber eben nicht alle. Das bekamen Banken in Kreditverhandlungen zu spüren, wenn um wenige Basispunkte gerungen wurde. Auch die Ratingagenturen bissen bei einigen CFOs auf Granit, wenn sie für den Wert externer Bonitätseinschätzungen warben. Nun spielt den Agenturen die Coronakrise in die Karten: Weil der Kapitalmarkt für ungeratete Unternehmen verschlossen war, blieben mit Ausnahme von KfW-Krediten wenig Möglichkeiten, um die Liquiditätspolster zu füllen. Adidas hat sich deshalb jetzt Ratings von S&P und Moody’s gesichert, wie sie in unserem heutigen Newsletter nachlesen könnten. Hugo Boss und Sixt könnten bald folgen.

Profitieren von der Krise könnten auch die Fintechs, die Supply Chain Finance anbieten. Denn das Feld boomt. Doch nach dem Einstieg der Deutschen Bank bei Traxpay wird der Wettbewerb härter – wie unser Interview mit CRX-Markets-Chef und Ex-Covestro-CFO Frank Lutz zeigt.

Viel Gewinn beim Lesen wünscht Ihnen,
Desirée Buchholz