| Für alle, die nicht alle Teller im Schrank haben und deshalb gerade bei der Air-Berlin-Absturz-Auktion nicht weniger als 100 Euro für eine olle Tasse mit Flugzeugaufdruck bieten oder gar ein paar Tausender für einen quietschenden Trolley ausgeben wollen, haben wir folgendes Angebot: Wollen Sie für das viele Geld nicht zusammen lieber ein Flugzeug mieten und mal wieder ein paar Flüge ab Berlin anbieten? Hier schon mal eine – sicher unvollständige - Checkpoint-Liste der derzeit nicht mehr bedienten Strecken: Chicago, Miami, San Francisco, Los Angeles, Abu Dhabi, Göteborg, Danzig, Karlsruhe/Baden-Baden und Prag. Vielleicht fliegen wir irgendwann ab Tegel nur noch nach Schönefeld und zurück. Das wär ganz schön tempeldoof. Da kippt mancher rot-rot-grüne Radler sicher aus dem Sattel. Dem Linken-Fraktionschef in Friedrichshain-Kreuzberg Oliver Nöll reicht die Rechthaberei vieler Pedaletreter. Als er nach neuen Radstellplätzen in seinem Bezirk gefragt wurde, antwortete Nöll trocken: „Ich habe andere politische Prioritäten: Gentrifizierung, Kleingewerbeverdrängung, soziale Schieflage in der Stadt und Gesellschaft, Wohnungslosigkeit.“ Ist die so heftig umkämpfte Verkehrspolitik am Ende ein Elitenthema? Nöll berichtet jedenfalls, er sehe eher „Leute aus den Eigentumshütten an der Revaler Spitze, die sich auf teure Touringbikes schwingen, während der scheinselbstständige Kurierfahrer morgens um 5:30 Uhr auf sein Auto angewiesen ist“. Ganz so einfach ist die politische Autokorrektur nicht, wie sie mancher Radfahrer gern hätte. Verhülle keine Enthüllungen! Was sich Journalisten gern zu Herzen nehmen, sollte auch den Löschaktivisten von Facebook öfter an die Nieren gehen. Deutschlands bekannteste Street-Art-Künstlerin „Barbara“, die durch kleine Verfälschungen den öffentlichen Raum insbesondere in Berlin verändert, diskriminierende Schmierereien umpinselt und ihre hitzig-witzigen Botschaften dann in sozialen Netzwerken verteilt (einen Werkstattbericht gibt‘s hier), fällt derzeit der Zensur des US-Multimedia-Multis Facebook zum Opfer. So verhüllte sie ein Verkehrsschild „Unebene Fahrbahn“ mit einem Bikini-Oberteil (ein Bild davon gibt‘s hier) – was Facebook und Instagram wegen angeblicher Anstößigkeit verhüllen, also löschen ließen. Irgendwann sperren wir uns in unserer eigenen Freiheit ein. |
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