es gibt Sätze, die untrennbar mit der Person desjenigen verbunden sind, der ihn gesagt hat. Man hört den Satz und sieht den Mensch gleich vor sich. âDie Rente ist sicherâ, dieser Satz stammt von Norbert Blüm. 1986 hat er ihn gesagt, als Arbeits- und Sozialminister im ersten Kabinett Kohl. Jetzt ist der streitbare CDU-Sozialpolitiker im Alter von 84 Jahren gestorben. Hartmut Palmer, ein langjähriger Freund von Blüm, hatte ihn noch drei Tage vorher besucht. Und so, wie er ihn seinem Nachruf beschrieben hat, war es, als sitze der Vater des âDie Rente ist sicher-â Satzes plötzlich wieder vor einem: leise geworden im Sprechen zwar, âaber in der gewohnt rheinhessischen Tonlage klar in der Analyse, sicher im Urteil, angriffslustig wie immer und hellwach.â In unserer Rubrik âDie letzten 24 Stundenâ hatte Blüm vor einigen Jahren schon beschrieben, wie er sich den letzten Tag seines Lebens vorstellt. âIch glaube, dass der Tod das Tor zu etwas Neuem, Anderen ist, auf das ich auch durchaus neugierig bin. Die Corona-Krise stellt die EU auf eine ZerreiÃprobe. Auch beim 4. EU-Gipfel konnten sich die 27 Regierungschefs nicht auf ein neues Konjunkturprogramm zur Belebung der Wirtschaft in den besonders betroffenen Mitgliedsstaaten einigen. âToo late, too littleâ, so fasst Eric Bonse das Ergebnis der Videoschalte zusammen. Mittlerweile stritten Merkel & Co. nicht nur über Euro- und Corona-Bonds, sondern über die Daseinsberechtigung der EU. Bei schönem Wetter strömen in Berlin Tausende Besucher in die Parks. Auf den Sicherheitsabstand wird oft gepfiffen. Kein Wunder: Weil der Senat seine Verordnung zur Eindämmung von Corona ständig lockert, weià kaum noch einer, was erlaubt ist. Auch die Polizei kann kaum noch kontrollieren. Schon warnen Virologen, die Infektionskurve könne wieder exponentiell steigen. Antje Hildebrandt über ein neues Kapitel aus der Serie: âDitt is Berlin.â Noch nie war Microsoft-Gründer Bill Gates öffentlich so präsent wie in der Corona-Krise. Mit seiner Stiftung unterstützt er die Weltgesundheitsorganisation WHO bei ihrem Kampf gegen das Virus Covid-19. Um seine Motive ranken sich Verschwörungstheorien. Rixa Rieà über einen der reichsten Männer der Welt und sein Steckenpferd. Heute beginnt der Ramandan. Wegen der Corona-Krise sind Moscheen, Synagogen und Kirchen geschlossen. Ahmad Mahnsour schreibt, warum er darin keine Gefahr, sondern eine Chance für die Muslime sieht. Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |