wie lang ist es her, dass Fridays For Future die Politiker des Landes vor sich hertrieb? Mit Hunderttausenden auf den Straßen, mit Wut im Bauch und Präsenz auf allen Kanälen? Gefühlt eine Ewigkeit. Heute sind wir weidwund von all den drängenden Problemen. In Kriegszeiten überlastet in jeder Hinsicht. Und die Klima-Krise blitzt nur noch gelegentlich durch das flackernde Sorgen-Dauerfeuer, in dem man sich vor allem mal ein bisschen Ruhe wünscht. Rund 15.000 Menschen sollen es gewesen sein, die gestern zum Klimastreik in die City kamen (M+). Die die Zukunftsangst auf die Straße trieb. Die sich Sorgen machen, dass ihre langfristigen Interessen bei all den akuten Nöten unter die Räder kommen. Immerhin und fast schon ironischerweise gibt‘s da ja diese Überschneidung bei den Zielvorgaben: Der maximal schnelle Ausbau der Erneuerbaren hilft gegen Putin und gegen die Erderhitzung. +++ Es war eine kurze Debatte zu später Stunde: Die Linke hatte die Tonnagesteuer auf die Tagesordnung der Bürgerschaft gesetzt, die dafür sorgt, dass Großreedereien wie Hapag-Lloyd und ihr Haupteigner Klaus-Michael Kühne kaum Steuern zahlen müssen. Obwohl zumindest SPD und Grüne diese schreiende Ungerechtigkeit kritisierten, suchten alle Parteien außer der Linken Gründe, die Hände in den Schoß zu legen. MOPO-Kolumnist Marco Carini findet: Eine beschämende Kapitulation der Hamburger Politik vor Kühne und dem Kapital. (M+) +++ Es hört nicht auf: Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft in der Hamburger Cum-Ex-Affäre um die Warburg-Bank sollen auf einen Hinweis auf ein möglicherweise relevantes Treffen zwischen Hamburgs damaligem Bürgermeister Olaf Scholz und dem damaligen Finanzsenator Peter Tschentscher (beide SPD) gestoßen sein. Das berichtet der „Spiegel“ unter Verweis auf einen „vertraulichen Vermerk“ der Ermittler. Die SPD-Fraktion sprach von „längst bekannten falschen Angaben“. Ein wunderbares Wochenende wünscht Ihnen Maik Koltermann [email protected] |