| | Deutschland ist schön. Aber das wissen Sie natürlich längst. WIE schön und vielfältig unser Land ist, kann man übrigens sehr gut sehen, wenn man mit der Eisenbahn unterwegs ist. Und hiermit komme ich bereits zum weniger schönen Teil meines heutigen Newsletters. Deshalb gestatten Sie mir noch einen kurzen Warnhinweis: Die folgenden Zeilen beruhen nicht nur auf wahren Begebenheiten, sondern schildern persönliche Erfahrungen. Ich bin dieser Tage sehr häufig mit der Bahn unterwegs. Und ich musste dabei feststellen, dass die Fahrt mit der Deutschen Bahn zu den letzten großen Abenteuern der Menschheit gehört. Möglicherweise fällt eine Zugfahrt mit der DB inzwischen sogar unter das Glücksspielgesetz. |
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| | Vergessen Sie Bungee-Jumping oder Skydiving. Sie müssen auch nicht in die Tiefe tauchen und im Meer mit Haien schwimmen. Nervenkitzel ist auch dann garantiert, wenn Sie mit der Bahn an einem x-beliebigen Wochentag – sagen wir mal – von Berlin nach Düsseldorf reisen wollen. So wie ich. Letzten Donnerstag hatte ich eine ICE-Verbindung aus der deutschen Hauptstadt nach NRW gebucht. Ich will Ihnen an dieser Stelle gar nicht in aller Ausführlichkeit von meiner Fahrt zwei Tage zuvor von München nach Berlin-Brandenburg erzählen. Nur so viel: Hier musste der Zug aufgrund einer außerplanmäßigen Streckensperrung umgeleitetet werden. Folge: rund eineinhalb Stunden Verspätung. Ich war aber ohnehin (nur) auf dem Heimweg. Geschenkt. Donnerstag also von Berlin nach Düsseldorf. Abends ein PLAYBOY-Event mit Kunden und Partnern. Abfahrt in Berlin bereits leicht verspätet, aber nicht der Rede wert. Ungeplanter Zwischenhalt in Wolfsburg wegen eines technischen Defektes. Nach zehn Minuten fällt auch der Strom aus. Keine Klimanalage, draußen und drinnen sommerliche 26 Grad. Nach 30 Minuten der Hinweis, man warte auf den Lokführer, der den Schaden beheben soll. Nix passiert. Weiter Warten auf den Lokführer. Ein Alarmsignal ertönt und lässt sich nicht mehr ausschalten. Die Stimmung im vollbesetzten Zug? Allmählich gereizt. Weiter Warten auf den Lokführer. Nach 45 Minuten keimt Hoffnung auf. Am Nebengleis steht ein abfahrtbereiter Sprinter, der die Reisenden ohne Zwischenstopp nach Köln bringen soll. Ist zwar nicht Düsseldorf, aber nah dran. Die Fahrgäste mit Zielort Düsseldorf werden also animiert, sich zügig in den Köln-Zug zu begeben, da man nicht wisse, ob das technische Problem im gestrandeten ICE in Wolfsburg zeitnah bzw. überhaupt behoben werden könne. Das Gros der Passagiere macht sich eiligst auf den Weg in den Zug auf dem Nachbargleis. Hektisches Gedränge. Ich bleibe sitzen. Dann das: Nur fünf Minuten später kommen die meisten Umsteiger wieder zurück. Der Zug nach Köln sei hoffnungslos überfüllt. Ergo: weiter gemeinsames Warten auf den Lokführer. |
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| | Nach einer guten Stunde Stillstand dann die erhoffte Nachricht: Der Lokführer sei inzwischen eingetroffen und habe den Schaden beheben können (mir fällt auf, dass Lokführer bei der Deutschen Bahn offenbar sehr vielseitig ausgebildet sein müssen). Eine Weiterfahrt sei nun in wenigen Minuten möglich. Euphorie. Dann der nächste Dämpfer: Der Zug werde zwar jetzt seine Fahrt fortsetzen, allerdings nicht mehr mit dem geplanten Zielort Düsseldorf. Ab Dortmund müsse man sich also nach einem anderen Zug umsehen. Oder eben in Dortmund bleiben. Geht nicht, wie gesagt, hab am Abend ein Event. In Düsseldorf. Ich will Sie auch gar nicht weiter auf die Folter spannen. Ich habe schlussendlich meinen Zielort erreicht, mit rund zweistündiger Verspätung, aber immer noch rechtzeitig. |
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| | Am darauffolgenden Tag also wieder zum Bahnhof, es wartet die Rückfahrt nach Berlin. Meine Bahn-App informiert mich schon beim Auwachen darüber, dass mein Zug nach Berlin ca. 15 Minuten verspätet losfahren werde. Egal, verlängere ich einfach mein Frühstück im Hotel. Hier schmeckt der Kaffee ohnehin besser als im Bordbistro der Deutschen Bahn. Aber wieder habe ich nicht mit der Originalität der Deutschen Bahn gerechnet. Auf dem Bahnsteig am Düsseldorfer Hautbahnhof wechselt das Gleis des verspätet abfahrenden ICEs Richtung Berlin fast im Minutentakt. Die Passagiere also wieder runter vom Bahnsteig, zum anderen Gleis, dort wieder hoch. Dieses Schauspiel wiederholt sich immer wieder aufs Neue. Aber: Der laut Anzeigentafel um ca. 15 Minuten verspätete Zug kommt nicht. Auch nicht 20 Minuten später. Und auch nicht 30. Gar nicht. Auf der Anzeigentafel steht allerdings weiterhin: „ICE 757 nach Berlin Ostbahnhof: 09:35 Uhr statt 09:15 Uhr“. Es ist 09:55 Uhr, aber noch immer kein Zug da. Da reißt einem Mitreisenden der Geduldsfaden. Er spricht in eine für solche Fälle vorgesehene Infosäule und wird umgehend mit einer Bahn-Mitarbeiterin verbunden. Er schildert das Problem und wird zu seiner Verwunderung von der Bahn-Angestellten darüber aufgeklärt, dass der Zug Düsseldorf bereits Richtung Berlin verlassen habe. Die stoische Service-Mitarbeiterin lässt auch nicht gelten, dass wir Wartenden dies ja hätten bemerken müssen, schließlich stünden wir seit etwa 45 Minuten am Gleis und warteten. Der Wortwechsel wird hitziger. Führt aber erwartungsgemäß zu keinem Ergebnis. Wir warten. Plötzlich, um kurz nach 10 Uhr verschwindet der Zug komplett von der Anzeigentafel. Dann ertönt eine männliche Stimme vom Band, dass die Türen jetzt schließen würden und der ICE 757 nach Berlin Ostbahnhof jetzt losfahre. Ungläubiges Staunen am Bahnsteig. Wurden wir Wartenden an diesem Morgen offenbar Zeuge eines Geisterzuges. Dennoch: Ich habe schließlich mit einem anderen Zug und mit rund eineinhalb stündiger Verspätung meinen Zielort Berlin erreicht. Diese Zeilen schreibe ich übrigens aus dem ICE Richtung München. Ich kam heute mit halbstündiger Verspätung in Berlin los und fand in dem vollkommen überfüllten Zug auf meinem reservierten Platz einen britischen Reisenden vor, der keinerlei Bereitschaft erkennen ließ, den von ihm okkupierten Sitzplatz für mich freizumachen. Abenteuerreisen Deutsche Bahn. |
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| | Längst will und kann das niemand mehr bestreiten: Die Deutsche Bahn ist in einem erschreckenden Zustand. Jahrzehntelang wurde die Bahn (auch von der Politik!) runtergewirtschaftet, wurden notwenige Baumaßnahmen hinausgezögert, das Schienennetz verkleinert. Und das bei stetig zunehmender Nutzung. So rollen immer mehr Züge über die Gleise, nur wächst das Netz nicht im selben Tempo. Ganz im Gegenteil: Zwischen 1994 und 2022 wurde die Betriebslänge des Bahnnetztes immer weiter reduziert: von 40.385 Kilometern 1994 auf 33.469 Kilometer im Jahr 2022. Außerdem wurde rund die Hälfte der Weichen seit 1994 zurückgebaut. Ohne Weichen kein Ausweichen – so kommt es immer wieder zu Staus auf der Schiene. Und damit zu Verspätungen. Während in der Schweiz 96,3 Prozent aller Fernzüge pünktlich ihr Ziel erreichen, sind es in Deutschland gerade mal 65 Prozent (im Sommer 2022 waren es sogar nicht mal 60 Prozent). Damit ist Deutschland aktuell auch in diesem Vergleich Schlusslicht in Europa. Als unpünktlich gelten in Deutschland übrigens Züge erst ab einer Verspätung von sechs Minuten. Alles darunter gilt als pünktlich. Die Ampelregierung will das Problem erkannt haben und hat ein milliardenschweres Konjunkturprogramm aufgelegt. Bis 2027 sollen zusätzlich 40 Milliarden in die Sanierung des maroden Schienennetz fließen. Dies sei, so Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), das umfassendste Infrastrukturprogramm der Geschichte und solle dazu dienen, die wichtigsten Bahnstrecken zu modernisieren. Doch die Wahrheit ist auch: Bevor es besser wird, wird alles noch viel schlimmer. Bis also im Jahr 2030 die Züge auf generalüberholten Gleisen durchs Land rollen werden, müssen viel befahrene Streckenabschnitte teils über Monate komplett gesperrt werden. Weitere horrende Verspätungen und Zugausfälle sind damit garantiert. Dass die Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn nicht nur viel an Reputation, sondern auch jede Menge Geld kostet, zeigen diese Zahlen: Im Jahr 2022 musste der Konzern seinen Kunden die Rekordsumme von 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen auszahlen. Das waren nach Angaben der Bahn noch mal 54,5 Millionen mehr als im Vorjahr. Sind Sie, lieber Leser, ebenfalls Leidtragender der Bahn-Misere? Schildern Sie mir doch gerne Ihr persönliches Zug-Abenteuer unter [email protected]. Herzlichst, Ihr |
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| | | | | | | | | | | | Im PLAYBOY-Interview: Hollywoods Skandal-Star Johnny Depp Im Kino war Film-Star Johnny Depp gerade in „Jeanne du Barry“ als französischer König zu erleben – ein Mann, dem es so ähnlich ging wie ihm selbst: ständig unter öffentlicher Beobachtung. Ob bei Mega-Erfolgen, Gerichtsprozessen oder seinem Hadern mit Hollywood. Im Exklusiv-Interview verrät uns der Weltstar mehr über die Abgründe der glitzernden Filmbranche … |
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| | | | EINFACH NUR ZUM LACHEN ... …ist auch im neuen Heft: die Witzeseite, logisch. Und das hier ist mein Lieblings-Witz der Woche: Der junge Banklehrling nimmt auf dem Sommerfest seinen ganzen Mut zusammen und fordert die äußerst attraktive Chefin zum Tanz auf. „Entschuldigung, aber ich tanze nicht mit einem Kind“, sagt diese arrogant. Darauf er: „Entschuldigung, aber dass Sie schwanger sind, habe ich nicht bemerkt.“ – Weitere Playboy-Witze finden Sie hier ... |
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