| Die gestern hier gestellte Frage, wie man mehr Menschen zum Impfen motivieren kann, ergab Dutzende Spritzenideen. Am häufigsten vorgeschlagen wurden Impfstationen vor den Wahllokalen und vor den Testzentren (wo die Zielgruppe bei zunehmend ungemütlichem Wetter ansteht) sowie am Rande von Wochenmärkten, in Einkaufszentren und vor Geschäften. Dort raten mehrere CP-Leser/innen, zum Impfangebot Einkaufsgutscheine zu spendieren. Einer merkt an, dass Super- und Baumärkte als Profiteure der Lockdowns solche Gutscheine selbst spendieren sollten (CP-Tipp: Am Leopoldplatz gibt’s diese Woche Moderna mit Döner). Mehrere betonen, dass zu einem überzeugenden Impfteam mehrsprachige Mitarbeiter gehören, um möglichst viele Unentschlossene zu erreichen. Eine Leserin rät, Wartebereiche ins Visier zu nehmen: Haltestellen, Bahnhöfe, Friseure, Ämter – und das Umfeld von Damen-Umkleiden, wo insbesondere samstags herrenlose Männer warten, dass jemand sie abholt. Mehrere empfehlen die vor allem von jüngeren Leuten frequentierten Spätis, einer den täglichen Stau auf der Stadtautobahn am Dreieck Funkturm: „Fenster runter, Arm raus.“ Apropos Arm raus: Laut Kraftfahrtbundesamt waren zu Jahresbeginn bundesweit noch 3136 Opel Manta zugelassen, aber das nur am Rande. Weitere Empfehlungen: Bibliotheken, Schulen (auch für Eltern), Vereine, Schwimmbäder inkl. freiem Eintritt am Impftag, das Tempelhofer Feld, Firmen, Kieztreffs, Ärztehäuser, Apotheken, Bordelle, Moscheen, Zoo, Funk- und Fernsehturm inkl. Drink und Aussicht, Kinos, Olympiastadion mit Hertha-Ticket für die VIP-Loge (oder man hat Glück und Union ist mal wieder zu Gast), Alex, Hermannplatz, Börger King und McDo. Die Meinung zu materiellen Anreizen ist geteilt: Gutscheine für Einkauf, Gastro und Events werden oft empfohlen. Bargeld wird vereinzelt genannt, aber auch mehrfach abgelehnt, weil die schon Geimpften sich als die Dummen fühlen und die noch nicht Geimpften auf Prämien spekulieren könnten. Ein Leser plädiert für Überzeugungsarbeit in Bekanntenkreisen und für Impf- statt Wahlwerbung, eine andere für eine verschärfte Impfpflichtdebatte zu bestimmten Berufsgruppen. Jemand schlägt Selfies mit B-Promis oder Kurzauftritte in Fernsehshows vor, ein anderer will Skeptiker mit einem Deal im Sinne von 1x gratis Falschparken oder Schwarzfahren für eine Impfung ködern. Die Xhainer Bürgermeisterin Monika Herrmann fragt, wie der Zweittermin organisiert werden soll (jetzt alle: „Bei Johnson & Johnson reicht 1x!“). Und mehrere beklagen fehlende Angebote in ihren Kiezen, konkret: In Lichterfelde, in Alt-Tegel, in Frohnau, im Märkischen Viertel. Dieser Service, liebe Behörden, wurde Ihnen präsentiert vom Checkpoint und dessen großartigen Leser/innen. | |