RESTAURANT / KREUZBERG LOUIS PRETTY — PASTRAMI IM AMERICAN-DINER AMBIENTE Rote Wände, klare Linien. Dazu sonnenhelle funkelnde Tische, türkisfarben, die an einen Swimming Pool erinnern. Hello Palm Springs! Oder welcome to Louis Pretty! Im neuen Deli von Oskar Melzer stimmt alles: vom Design über das Essen bis hin zum Service. Der Wahl-Berliner bietet mit seinem ersten Laden in Kreuzberg einmal mehr jüdische Delikatessen an, mit dem Fokus auf Pastrami. Jenes besondere Sandwich mit Rindfleisch hat er mit 13 auf einer Bar Mitzwa Feier in New York das erste Mal probiert. Fortan ließ ihn das rote, geräucherte Fleisch nicht mehr los – bis er es über 20 Jahre später nach Berlin holte. Meine Begleitung delektierte das Reuben Pastrami in gefühlten fünfzehn Millisekunden. Meine Veggie Variante mit Baby Leaf, Guacamole, Chipotle und eingelegten Zwiebeln: würzig, leicht scharf, köstlich. Unbedingt probieren: das Dessert! Brownies mit Karamellsauce und Salzsplittern – zum Niederknien. Zusammen mit einer Tasse Filterkaffee (American Style mit Free Refill) der perfekte Abschluss eines schönen Abends. Danke! (Text: Nella Beljan) Louis Pretty, Ritterstr.2, 10969 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan Mo-Sa 11.30-22h vermischtes / Neukölln ESHK BERLIN — EAST LONDONS TOP-FRISEURE IN BERLIN Etwas abseits vom schönen Körnerpark hat im Dezember 2015 der erste Ableger der Friseure ESHK Hair eröffnet, die in London seit über zehn Jahren vertreten sind. Der Besitzer Miguel war selbst 15 Jahre Friseur, als die Londoner Gründer Meg und Fernando ihn fragten, ob er nicht eine Niederlassung in Berlin eröffnen möchte. Gesagt, getan. Die Räume beherbergten früher einmal ein Sexkino, was dem lichtdurchfluteten Laden mit riesigen Fenstern, abgezogenen Holzdielen und tapetenfreien Wänden nicht mehr anzusehen ist. Nur der eigens angefertigte Neonschriftzug "is legal sex anal?" hinter dem Tresen erinnert an alte Zeiten. Erweitert wurde das Konzept durch einen zusätzlichen Raum mit einer Auswahl an Schallplatten. Ich war da, um den Haarschnitt zu testen und am Ende rundum zufrieden. Die Verwendung der Bio-Produkte von Kevin Murphy verwandelt meine Haare in einen samtweichen Traum. Kurzum: gelungenes Gesamtkonzept – und ich bin neue Stammkundin. (Text: Helen von der Höden / Fotos: Iveta Ryšavá) ESHK Berlin, Thomasstr.11, 12053 Berlin-Neukölln; Stadtplan Mo-Fr 10-20h, Sa 10-18h gastbeitrag — Aktivität / Kreuzberg SIMONE DONECKER EMPFIEHLT: JOON DO Wenn Du von routinemäßigen Kraft-, Fitness- und Ausdauerübungen gelangweilt bist und Dir einen Ausgleich vom Alltagsstress wünschst, dann ist der wöchentlich stattfindende Kurs von Joon Do (übersetzt "Der Weg von John") das richtige für Dich. Seit Dezember 2014 unterrichtet Benjamin Joon sein selbst entwickeltes Trainingskonzept aus Körperarbeit, Selbstverteidigung, Kampfkunst und Achtsamkeit. Die Optimierung meiner Street Credibility stand für mich bei meinem ersten Besuch im unprätentiösen Kreuzberger Kiezstudio im Vordergrund. Nach den ersten Wochen wurde mir schnell bewusst, dass es nicht ausschließlich um die Vermittlung verschiedener Kampfkunst-Techniken geht. Tatsächlich liegt der Fokus mehr auf der spielerischen Erforschung und Erweiterung der eigenen Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit. Beim Training mit einem Partner lerne ich mich und mein Gegenüber vorausschauend einzuschätzen und dementsprechend zu reagieren. Jeder Unterricht endet mit Meditationsübungen, welche dazu dienen, mir der neu gewonnenen Energie bewusst zu werden. Joon Do war für mich eine wirkliche Bereicherung, die ich jedem ans Herz lege. (Text: Simone Donecker / Fotos: Lilli Breininger) aTB Fitnesscenter, Tempelhofer Berg 6 (3. Stock), 10965 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan Alle aktuellen Kurstermine werden jede Woche auf Facebook gepostet. Simone Donecker lebt seit 2001 in Berlin-Wilmersdorf. Die studierte Kunsthistorikerin arbeitet als Kulturmanagerin bei einer amerikanischen Forschungs- und Kulturinstitution. CAFÉ / Mitte GESUNDE SATTMACHER VON SUPERFOODS & ORGANIC LIQUIDS Der Clean Eating-Hype hält an: Unweit des Rosenthaler Platzes kann man im Deli Café Superfoods & Organic Liquids Gesundmacher wie Açaibeeren, Chiasamen und Avocado in verschiedenen veganen und vegetarischen Variationen genießen. Die Innenausstattung präsentiert sich minimalistisch und ohne viel Schnickschnack: Der helle, längliche Raum wird von schwarzen und weißen Stühlen von Eames an Tischen mit schicken Marmorplatten dominiert. Umso bunter sind dafür die Gerichte auf den Tellern, von der Raw Cacao Smoothie Bowl mit reinem Kakaopulver bis zu Blattspinat und Gojibeeren im Antioxidant-Salad. Zur Auswahl stehen außerdem selbstgepresste, frische Säfte und Infused Beverages, die sich in einem großen Kühlregal aufreihen und keine Wünsche offen lassen. Nicht nur für alle, die aus gesundheitlichen Gründen auf Gluten verzichten müssen, sind die glutenfreien Sandwiches mit saftigem Sauerteigbrot aus Buchweizenmehl eine wahre Wonne. (Text: Katharina Pencz / Fotos: Daniel Farò) Superfoods & Organic Liquids, Weinbergsweg 23, 10119 Berlin-Mitte; Stadtplan Mo-Fr 8-20h, Sa 9-20h, So 10-18h KulTur / KREUZBERG MASSE STATT KLASSE — AUF DEN SPUREN DER ÄSTHETIK DER DDR Mit dem heutigen Tag (17.3.2016) beginnt im Museum der Dinge die Ausstellung „Masse und Klasse: Grafikdesign in der DDR. Gezeigt und hinterfragt werden Gebrauchsgrafiken, die vor dem Hintergrund der Ideologie des sozialistischen Regimes massenhaft produziert und in Umlauf gebracht worden und den visuellen Alltag der DDR erheblich geprägt haben. Verpackungen, Magazin-Cover und Werbekampagnen aus allen Alltagsbereichen laden den Besucher ein, in die ästhetische Kultur der Zeit einzutauchen. Der Fokus auf ausschließlich "ostdeutsches" Design ist dabei nicht nur ein Weg, das DDR-Regime besser zu verstehen, sondern sieht sich vor allem als Kontrastprogramm zur allgemein verbreiteten "West is best"-Attitüde des ehemals geteilten Berlins: Die aussagekräftige und reduzierte Ästhetik der DDR als gleichwertige Alternative zur westlichen Konsumkultur. Eine faszinierende Ausstellung, die mit Hilfe von Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops eine differenzierte Perspektive auf den oft als "eintönig" und "blass" empfundenen Alltag in der DDR fordert. (Text: Antonia Harris / Fotos: Armin Herrmann) Museum der Dinge, Oranienstr.25, 10999 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan Ausstellung: 17.3-3.7.2016, Do-Mo 12-19h, Eintritt 6€ |